Der Kiosk-Betreiber

So viele heiße Tage wie selten zuvor hat Rudi Schwarz (54) heuer dort erlebt, wo er seit 27 Jahren die sommerliche Hoch-(druck-)zeit zwischen Mitte Mai und Ende September verbringt: Am Emmeringer Seeufer ist der gebürtige Münchner in seinem 1996 erbauten Kiosk fest verankert. Das war eigentlich nicht so geplant. Denn ursprünglich war der beim TSV 1860 ausgebildete Spielgestalter vom damals aufstrebenden Fußballclub in der Ampergemeinde für sportliche Glanztaten verpflichtet worden. Doch auf dem Weg zum Training, der ihn am neu geschaffenen Erholungsgebiet vorbeiführte, hatte er eine Geschäftsidee: „Da muss eine Gastwirtschaft hin.“ Ein paar Wochen später eröffnete er den „Seegartl“. Es folgten legendäre Sommernachtsfeste mit Livekonzerten namhafter Bands. Als die Behördenauflagen immer teurer wurden, war 2018 nach der 16. Open-Air-Party Schluss. Doch der Wirt, der mittlerweile auch eine Event-Agentur gegründet hatte, war längst angekommen in der Unterhaltungsbranche. Als Manager der Oktoberfest-Band „Wuidara Pistols“ verknüpft Rudi Schwarz seine musikalischen Kontakte mit denen in der Fußballszene. So gestaltete die Gruppe die Meisterfeier des FC Zürich und komponierte die offizielle Vereinshymne von Österreichs Erstligisten WSG Wattens. Doch hauptsächlich ist Schwarz als Ordnungshüter, Sanitäter und Landschaftspfleger der Tausendsassa vom Emmeringer See. Vor allem aber der ruhende Pol im kleinen Kiosk-Reich, wo er jedes Jahr zum Saisonschluss die Stammgäste mit einem Exklusiv-Dinner inklusive malerischemSonnenuntergang verwöhnt.