5 Fragen über Kinder

5 Fragen über Kinder

Fotos: Simon Katzer

Text: Petra Neumaier

 

„Am liebsten wäre mir die präventive Förderung noch vor der Geburt“, sagt Dr. Bernd Rieder, Gründer der Jugendsozialstiftung (JSS). Seit 15 Jahren engagiert sich der Gröbenzeller Bürgermeister (1980 bis 2004) beispielhaft für die jüngsten Landkreisbürger. Über eine halbe Million Euro kamen ihnen bislang zugute. 2022 gab der 79-Jährige den Vorsitz der Stiftung ab, sein Engagement bleibt.

 

Haben sich die Schwerpunkte verändert?

Nein, es kam nur einer dazu: Neben Menschen mit Behinderung und Kindern alleinerziehender Eltern, unterstützen wir seit der ersten Migrationswelle auch geflüchtete Kinder.

 

Ist Kinderarmut ein Thema im Landkreis?

Leider ja. Das wird auch so bleiben, obwohl es in allen Kommunen tolle Ansätze gibt, sie zu mildern. Trotzdem wird der Unterstützungsbedarf in diesen Bereichen groß bleiben.

 

Was brauche Kinder und Jugendliche am meisten?

Die Gemeinschaft: Die Ausgrenzung ist nicht nur bei Ausländern groß. Auch bei Kindern, die in schwierigen oder ärmlichen Verhältnissen leben. Der Musikunterricht, der Sportverein oder die Teilnahme an Freizeiten helfen enorm bei der Integration.

 

Wie sieht die Hilfe der Stiftung aus?

Hauptsächlich helfen wir Kindern und ihren Familien in prekären Situationen. Vor der Bewilligung machen wir einen Hausbesuch – außer bei einmaligen Zuschüssen für den Schulausflug. Das Geld wird nie direkt an die Familie ausbezahlt, sondern nur an das jeweilige Projekt. Die Förderung besteht dann jeweils für ein Jahr. Danach wird geprüft, ob noch immer die Kriterien gegeben sind.

 

Der schönste Erfolg?

Der ist unabhängig von der Höhe der Förderung. Ob der Hund, der ein psychisch krankes Kind stabilisiert oder das Instrument, mit dem ein anderes zum Musiker wurde. Ob die Gesundung durch die Übernahme der Arztkosten oder auch nur die Integration durch die Fahrt ins Schullandheim: Erfolg ist, wenn das Kind eine bleibende positive Veränderung erleben darf.

 

Die Jugendsozialstiftung der Familie Dr. Rieder (JSS) wurde 2008 gegründet. Unterstützt werden neben einzelnen Pilotprojekten ausschließlich Kinder und Jugendliche bis 27 Jahre im Landkreis Fürstenfeldbruck. Ziel ist, sie in Notlagen in ihrer Persönlichkeit zu stärken und zu stabilisieren. Dazu gehören auch gezielte Hilfen bei besonders schwierigen Familienverhältnissen oder Schulproblemen. Unterstützt werden zudem Waisen und sterbende Kinder. www.jugendsozialstiftung-dr-rieder.de

 

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