5 Fragen über die Zukunft der Wälder

5 Fragen über die Zukunft der Wälder

Foto: Simon Katzer, Text: Petra Neumaier

 

Sebastian Winter ist sehr oft im Wald unterwegs. „Da sieht man mehr als anhand von Luftbildern“, sagt der Gilchinger. Damit meint er die gesamte Flora und Fauna des Waldes. Gemeinsam mit einer Gruppe engagierter Bürger aus Germering hat er im Frühjahr 120 Weißtannen in den Allinger Fichtenwald gepflanzt.  Sie sollen den Wald für die Zukunft, sprich, den Klimawandel und längere Trockenperioden fit machen.

 

Wie sieht die Zukunft des Waldes denn aus?

Auf alle Fälle haben Wälder, in denen die Fichten wie Zahnstocher dicht an dicht stehen, keine Chance. Wir brauchen Mischwälder und Bäume, die mit den steigenden Temperaturen und sinkendem Grundwasser zurechtkommen. Wie auch z. B. Weißtanne, Buche und Elsbeere. Das setzt allerdings ein Umdenken der Waldbesitzer voraus

 

Kann man einfach so Bäume pflanzen?

Ohne die Erlaubnis des Eigentümers natürlich nicht. Wichtig ist auch, dass zuvor durchforstet wurde. Das heißt, Bäume, die ohnehin raus müssten, werden entfernt. Nur so können die jungen Bäume auch gut wachsen und werden später beim Fällen der Alten nicht beschädigt.

 

Warum Weißtannen?

Weil sie lange Pfahlwurzeln haben. Das ist extrem wichtig, denn so können sie an das tiefere Wasser kommen. Weißtannen geben auch den flachwurzelnden Fichten Halt. So wird der ganze Wald stabilisiert. Außerdem eignen sich Weißtannen hier besonders gut zum Voranbau. Das bedeutet, pflanzen von Bäumen unter dem schützenden Schirm des Altbestandes.

 

Bleiben die Weißtannen für immer stehen?

Das wäre für einen stabilen und gesunden Wirtschaftswald nicht sinnvoll – nach 60 bis 80 Jahren werden sie geerntet – aber natürlich wird rechtzeitig und gezielt nachgepflanzt. Die Kunst ist ja, den Wald zu nutzen, ohne ihn auszunutzen.

 

Gibt es weitere zukunftsträchtige Baumarten, die Sie derzeit pflanzen?

Seit einigen Jahren sind wir dabei, im Rahmen der Initiative Zukunftswald die Elsbeere im größeren Umfang wieder heimisch zu machen. Durch unser Engagement konnten allein dieses Jahr über 1000 Stück dieser wertvollen Rarität gepflanzt werden.

 

Sebastian Winter, studierter Forstingenieur, er ist Projektmanager der Initiative Zukunftswald am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürstenfeldbruck (AELF). Neben dem Projektmanagement berät der 33-Jährige auch Waldbesitzer bezüglich der Bewirtschaftung ihres Waldes. Begeistert ist er unter anderem von der „5-Seen-Elsbeere“, denn die alte Baumart, kommt gut mit Trockenheit und Wärme zurecht. Weitere Infos: www.aelf-ff.bayern.de / Sebastian.Winter@aelf-ff.bayern.de

 

So eine „L’Heckerei“

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Rette Bauernhäuser wer kann!

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