Thomas Stannecker
An einer menschlichen Rennmaschine wie Thomas Stannecker kommt auch ein eingefleischter Radfahrer nicht vorbei. Längst hat sich der 59-jährige, einst zur süddeutschen Elite zählende Radsportler zwar aus dem aktiven Renngeschehen zurückgezogen, doch hochprofessionell ist er weiterhin unterwegs – etwa als Chefmechaniker der mehrfachen Olchinger Paralympic-Medaillengewinnerin Denise Schindler. Daheim in Fürstenfeldbruck hat Stannecker dort, wo einst der Vater Sprit für die Autos zapfte, die Zweirad-Begeisterung auf ein berufliches Standbein gebracht: In seiner „Radltankstelle“ bleibt auch immer ein bisserl Luft für einen Ratsch über vergangene Zeiten. Etwa als es in Bruck noch ein Altstadtkriterium gab und in dessen Rahmenprogramm in den 1980er-Jahren Promi-Rennen mit lokalen Sportgrößen organisiert wurden. Als Jungreporter durfte ich damals mit an den Start, hatte allerdings kein Rennrad. Flugs schleppten Stannecker und sein Brucker TuS-Vereinskollege Alfred Völk ein passendes Hightech-Gerät heran. Doch die Schaltung war für einen Laien etwas kompliziert, weshalb die Experten am Start den höchsten, also schwerst zu tretenden Gang eingelegt und mir dringend geraten haben: „Lass bloß die Finger davon und dreh nicht dran.“ Mit der gehorsamen Folge, dass ich in der vierten Runde die gefühlt 0,001-prozentige „Steigung“ der Hauptstraße „rauf“ zum Rathaus nur noch quälend aus dem letzten Loch pfeifend schaffte und im Ziel aus dem Sattel gehoben werden musste. Danke, Tommi! Und nur schon mal vorab, weil am 17. August auf den Straßen in und um Bruck die Europameisterschaft ausgetragen wird: Nein, danke, Tommi, ich fahre nicht mit!