Dominik Hruby
Wer sich mit Dominik Hruby unterhalten will, kann das auf Englisch, Französisch, Italienisch, Deutsch und Steirisch tun. Alle Sprache beherrscht er perfekt. Noch besser: Gälisch. Den Dialekt irischer Ureinwohner hat sich der Country- und Folksänger für seine Songs einverleibt und spricht ihn so akzentbetont, dass ihn selbst die Iren schon für einen der Ihren halten. Ich habe den Olchinger Weltbürger einfach mal auf guad Boarisch angesprochen. Schon allein deshalb, weil das an seinem Arbeitsplatz in der Daxerhof-Wirtschaft die offizielle Amtssprache ist. Kellnert der 36-Jährige nicht, nennt er sich Cluas (was aus dem Gälischen übersetzt „Ohr“ heißt), steht auf der Bühne oder bastelt an seiner Geschäftsidee, mit der er durchgestartet ist: Hruby produziert auf Bestellung individuelle Songs und verschickt sie bei Geburtstagen, Jubiläen oder Hochzeiten als virtuelle Musikbotschaften in alle Welt. So hat neulich ein US-Amerikaner Liebesgrüße via Olching nach Neuseeland verschicken lassen. Egal wohin: Die Kosten bewegen sich global im erschwinglichen Zehn-Euro-Rahmen. Hrubys Vater stammt aus der Steiermark, die Mutter ist Münchnerin, die Ehefrau Irin. Geboren ist Cluas in Gräfelfing, aufgewachsen in Kaufering, wohnhaft in Olching. Nun zieht er bei seiner gerade wieder angelaufenen Kneipentour quer durch Oberbayern, dabei ist er am 23. Juni erstmals auch auf dem Münchner Tollwood-Festival zu hören. Gebucht wurde Hruby zuvor bereits für Touristen-Auftritte in Zypern und Spanien. Selbst jenseits des Atlantiks war das Publikum in Detroit und Chicago bei Songs von Cluas schon „ganz Ohr“.