Rudolf Bögel
Der Kult-Koch und sein Schattenmann. Beiden termingestressten Zeitgenossen gemeinsam zu begegnen, ist selbst einem Promi-Jäger wie mir (noch) nicht vergönnt gewesen. Weshalb ich die Symbiose, die den Münchner Sterne-Gastronom Alfons Schuhbeck mit dem Brucker Vollblut-Journalisten Rudolf Bögel seit 25 Jahren verbindet und die jede Woche sonntags ab 17.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen neu gewürzt wird, in getrennten Formaten beschreiben muss. Bögel (58) legt als Drehbuchschreiber dem Küchen-Maestro die richtigen Sätze in die Mund, mit denen Schuhbeck (72) dann bei der nach ihm benannten Sendung vor der Kamera kokettiert. Im Laufe der Jahre hat sich daraus ein derart harmonisierendes Duo entwickelt, dass sich der Autor mittlerweile die Frage stellt: „Redet der Alfons jetzt so wie ich schreibe, oder schreibe ich so wie er redet?“ Den schauspielernden Koch hat Bögel vor 25 Jahren kennengelernt. Damals saßen beide in der Jury bei der Miss-Wahl zur „Schönen Münchnerin“. Rasch kam das Gespräch von den weiblichen Reizen auf den Reiz der Rezepte. Seitdem verpackt der in Fürstenfeldbruck gebürtige Medienmacher Schuhbecks kulinarisches Wissen in g’schmackige Worthülsen. Bögel hat mittlerweile ein ehemaliges Künstler-Haus in Emmering als neues Traumdomizil entdeckt. Dort brütet er nicht nur Ideen für die BR-Sendung aus, dort wird auch fast täglich gekocht – echte Hausmannskost nach Original Schuhbeck-Rezepten. Nur eine Frage der Zeit, bist der Maestro höchstselbst mal am Herd steht. Nachdem mir Schuhbeck zuletzt immer öfter auf Stippvisiten im Landkreis begegnet ist, klappere ich schon mal mit Messer und Gabel.