Angi Kiener und Miki Früh
Es waren einmal zwei Frohnaturen, die träumten in einer lauschigen Laube nahe dem Emmeringer Amperufer von Ruhe und Beschaulichkeit auf einem italienischen Hügel inmitten grüner Olivenhaine und Weinberge. Was wie ein Märchen begann, ist für Angi Kiener (57) und Miki Früh (53) seit drei Jahren ein täglich wiederkehrendes Abenteuer. Die Journalistin und der Grafikdesigner haben den Schritt gewagt und ihr ebenso wohlbehütetes wie gewohntes Emmeringer Umfeld eingetauscht gegen ein neues Glück fern der Heimat. Gefunden haben sie es auf einer 4,5 Hektar großen Azienda umgeben von 100 Olivenbäumen. Ein paar Steinwürfe entfernt liegt Orvieto, eine 20 000-Einwohner-Stadt im Herzen Italiens. Verlockende Aussichten für einen spontanen Trip zu den ehemaligen Kollegen in die 800 Kilometer entfernte Provinz Umbrien. Gab es bei der bayerischen Abschiedsfeier noch Weißwürst‘ und Weißbier, wurden beim Wiedersehen im Schatten der Olivenbäume Weißwein und Antipasti serviert. Angi und Miki haben sich eingelebt in ihrer neuen Heimat. Obwohl der nächste Nachbar außer Hörweite einen halben Kilometer entfernt wohnt, kann sich das Pärchen schon gut in der Landessprache mitteilen. Doch märchenhaft wie im Bilderbuch ist der Alltag der beiden Auswanderer noch lange nicht. Unverdrossen werkelt Miki tagein, tagaus an den unmittelbar neben der Casa entstehenden Ferienwohnungen für erholungsbedürftige deutsche Landsleute. Während Angi neue Absatzmärkte für das in handsignierte Flaschen abgefüllte, naturrein gepresste Olivenöl mit dem Hausnamen „La Valletta“ erschließt. Flüssiges Gold – wie im Märchen.