Menschen im Landkreis
Annette Hofmuth - Die Fotografin
April 2020 – der erste Lockdown während der Pandemie. Auch Annette Hofmuth lassen die Bilder von ausgestorbenen Plätzen und leergefegten Restaurants nicht kalt. „Wo sonst das pure Leben herrschte, war absoluter Stillstand“, erinnert sich die 41-Jährige. Dieses bedrückende Gefühl wollte sie festhalten. Also fotografierte sie Menschen rund um Fürstenfeldbruck, die durch Corona besonders betroffen waren und lichtete deren Wirkungsstätten ohne den üblichen Trubel ab: Das Kino mit lahmgelegter Popcornmaschine, ein Fitnessstudio ohne Sportler, der Friseursalon mit einsatzlosen Scheren, Gaststätten mit erkalteter Küche. „Für die meisten der Leute gab es kaum einen Lichtblick und trotzdem waren alle voller Hoffnung, dass es eines Tages weiter geht.“ Die Fotografie betreibt Annette Hofmuth als Hobby. Vor zwei Jahren bildete sie sich über ein Fernstudium zur Fotodesignerin weiter. Die beindruckenden Fotografien („Lockdown ‘20“) sowie Anfragen unter www.ah-arts.de
FOTO: Simon Katzer, TEXT Ricarda Traub
Iris Bodensteiner - Die Igelexpertin
Klein, rund, stachlig. Seit gut fünf Jahren kümmert sich Iris Bodensteiner um schwache oder kranke Igel. „Weil sie auf englischem Rasen und in wenig naturbelassenen Gärten keine Insekten mehr finden“, erklärt die 52-Jährige, „sind sie weniger auf den Winter vorbereitet und auf Hilfe angewiesen“. Es kann schon mal vorkommen, dass sich zeitgleich bis zu 25 Igel im Heizungsraum und im Außengehege der Gröbenzellerin tummeln. Das bedeutet: Fast rund um die Uhr saubermachen, wiegen, füttern, behandeln. Die Kapazitäten sind mittlerweile sehr begrenzt und größere Räumlichkeiten für den Ausbau zu einer Igelstation notwendig. „Für mich ist es besonders wichtig, dass die Leute eine Anleitung bekommen, damit sie die weitere Pflege der Tiere selbst übernehmen können“, sagt die zweifache Mutter. Denn obwohl ihr einige Pflegestellen toll unter die Arme greifen, bräuchte sie noch mehr Unterstützung. Ihre Empfehlung für Gartenbesitzer: Obstnetze festschnüren, und Lichtschächte, Kelleraufgänge oder Teiche mit Aufstiegshilfen versehen. Und: Zufüttern. Katzenfutter ist dafür gut geeignet. Igelnotruf: 0157 51584588, www.igelhilfe-ffb.de
FOTO: Corinna Eichberger-Renneisen; TEXT: Ricarda Traub
Richard Litzinger – Der Holzkünstler
Das Brennholz für den Winter war erledigt, es gab nichts mehr zu tun. „Jetzt könntest du mit der Motorsäge ja eigentlich auch mal etwas schnitzen“, dachte sich Richard Litzinger. Gesagt, getan. Seit 2011 geht der Gröbenzeller seiner Leidenschaft nach und fertigt Eulen, Häuschen, Adler und andere Skulpturen an. Alles learning by doing. „Das Arbeiten hat etwas von Motorsport, es ist laut, stinkt nach Benzin und es macht Spaß“, schwärmt der 56-Jährige. Dem Schreien der Motorsäge setzt er sanftere Klänge entgegen. Aus seinen Kopfhörern, die er während des Schnitzens trägt, tönt nämlich meistens klassische Musik. „Ich komme dabei richtig in Fluss, merke danach aber auch, dass ich nach der körperlichen Anstrengung ausgelaugt bin.“ Die Anfertigung eines Gegenstandes kann künstlerisch aber auch technisch herausfordernd sein. Der gelernte Werkzeugmachermeister erinnert sich dabei an den schiefen Turm von Pisa, den er aus Holz nachkonstruieren sollte. Das kann dann schon einige Stunden in Anspruch nehmen. Neben Auftragsarbeiten gibt Richard Litzinger auch Schnitzkurse mit der Motorsäge, bietet Baumstumpfverschönerungen in Gärten an und unterhält zahlreiche Zuschauer beim Schauschnitzen auf verschiedenen Märkten oder Firmenjubiläen. Weitere Infos und Anfragen unter:
www.ritsche-ratsch.jimdo.com
FOTO: Corinna Eichberger-Renneisen TEXT: Petra Neumaier
