Mein Schreibtisch
FOTOS: Simon Katzer; TEXT: Petra Neumaier
Wenn Bürgermeister Erwin Fraunhofer von Jesenwang erzählt, sprudeln seine Worte heraus wie Wasser aus einer Quelle: Die (Mittel)Steinzeitmenschen wohnten hier schon, dann die Kelten und Römer … und seit 54 Jahren er selbst. Und ob Ausgrabungen, Willibaldsritt oder Flugplatz: In dem hübschen Ort ist es nie langweilig. Seit 2014 sitzt der hauptberufliche Bauamtsleiter (VG Grafrath) als ehrenamtlicher Bürgermeister im Rathaus – genau in dem Zimmer, wo er einst das ABC lernte: Das Gebäude war mal die Dorfschule! Sah drinnen natürlich anders aus – und sieht bald noch anders aus. Denn ab Herbst wird umgebaut.
Das Gemeindewappen von 1972: Rot-silber wie die Farben des Zisterzienserbalkens vom Klosters Fürstenfeld; Bischofs-(Willibald)-Stab; Bajuwaren-Schwert und Mond – ausgeliehen aus dem alten Familienwappen der Jesenwanger.
Das Stücke Holz in der Vitrine, inmitten von archäologischen Fundstücken, fasziniert Erwin Fraunhofer sehr. Denn das 250 Jahre alte Stück Eiche ist Teil eines Römerbrunnens, der in Jesenwang ausgebuddelt wurde!
„Super stolz“ ist Erwin Fraunhofer auf die BR-Radltour, die 2015 durch Jesenwang führte: Weil alle Bürger mithalfen, um 1500 Radfahrer und Begleiter zu bewirten und zu unterhalten. Ein Fotobuch hält die Höhepunkte fest.
Die Broschüre, die über die Historie und Sanierung des Bilderbuch-Kirchleins Bergkirchen erzählt, ist ebenfalls der ganze Stolz des Bürgermeisters. Auch weil er jene initiiert und daran mitgearbeitet hatte.
Der kuschelige Teddy war ein Geschenk der Firma, die in Jesenwang 2015/16 den Kindergarten baute. Wenn Eltern mit Kindern seit dem zum Bürgermeister kommen, dürfen die Kleinen damit spielen. „Dann ist auch a Ruah!“