Menschen im Landkreis: Dora Dorl-Nastasa, Jörg Götze, Marisa Wiethölter
FOTOS Simon Katzer, Corinna Eichberger Renneisen . TEXTE Ricarda Traub
Dora Dorl-Nastasa
Die Papier-Designerin
„Ich liebe Kleider und wollte unbedingt eines mit roten Weihnachtssternen“, erinnert sich Dora Dorl-Nastasa. Da sie keines mit diesen Blumen fand, kreierte sie sich kurzerhand selbst eines. Ein richtiger Hingucker aus täuschend echt aussehenden Papierblumen. „Nähen, Kleben, Schneiden, Stanzen – es ist alles erlaubt“, erklärt sie. Je nach Kleid werden bis zu 1250 filigrane Blumen und Blüten auf dem Stoff angebracht. Neben den Kleidern sind die Einzelstücke auch als Tisch- oder Raumdeko gefragt. Ihr Atelier in Olching ist voller Ideen und Kreativität. Und: Es ist vor allem lila. „Das ist meine Lieblingsfarbe“, lacht die 47-Jährige. Zwei eigene Kollektionen sind bereits entstanden, angelehnt an die vier Jahreszeiten und den Lauf der Natur. Und auch die internationale Presse interessiert sich sehr für ihre Arbeiten. Die Gröbenzellerin entwirft und designt mit viel Liebe und Herzblut. „Ich brenne für das was ich tue“, strahlt sie. www.lila-atelier.de
Jörg Götze
Der Tänzer
Ballett, Modern Dance, Jazz – nur ein paar der Stilrichtungen, die Jörg Götze in seinem Ballettstudio in Fürstenfeldbruck unterrichtet. Das Tanzen hat er in die Wiege gelegt bekommen. „Meine Mutter war selbst Tänzerin“, erzählt er, „und als sie mich eines Tages mit in die Ballettstunde nahm, war es um mich geschehen.“
Nach einer Ausbildung als Berufstänzer und Tanzpädagoge folgen Engagements in den USA und Frankreich. An erster Stelle stehen die Statur, Größe, sowie die körperlichen Voraussetzungen und das Können. Und Jörg Götze konnte! Mit über 1,80 Metern fällt er nämlich ein wenig aus dem Rahmen. Seit 21 Jahren leitet er das Studio in der Hauptstraße. „Es ist immer noch so, dass vor allem Mädchen und Frauen tanzen“, erzählt der 59-Jährige, „Jungen und Männer bekommen da leider schnell einen Stempel aufgedrückt“. Seine Kurse besuchen Tanzbegeisterte jeden Alters. Von der Vier- bis zur 80-Jährigen. Und was ist besonders wichtig? „Taktgefühl, ein geschmeidiger Körper und die Liebe zum Tanzen.“
Marisa Wiethölter
Die Turnerin
Das Wochenpensum von Marisa Wiethölter ist straff. Viermal die Woche ist sie für drei Stunden in der Halle, um dort zu trainieren. Manchmal auch noch zusätzlich am Wochenende. Boden, Balken, Stufenbarren und Sprung sind die Disziplinen der Leistungsturnerin, die schon etliche bayerische Titel gewonnen und auch schon an der deutschen Jugendmeisterschaft teilgenommen hat. Als Einzelkämpferin geht sie für den TSV Germering an den Start, in der Bundesliga tritt sie für den Heidenheimer Sportbund an. Das erste Mal schnuppert die 18-Jährige Hallenluft, als sie drei Jahre alt ist. Bereits ein Jahr später lernt sie ihre Trainerin kennen, die bis heute an ihrer Seite ist. „Ihr bin ich sehr dankbar“, sagt die Abiturientin, „wir haben so viel Zeit miteinander verbracht, dass sie auch außerhalb des Trainings eine wichtige Rolle in meinem Leben spielt.“ Ende 2019 musste die Allingerin nach einer OP eine Zwangspause einlegen. „Ich hatte Zweifel, ob ich wieder anfangen sollte und ein wenig Angst vor möglichen Blockaden.“ Aber sie erkämpft sich nach und nach ihre körperliche und mentale Stärke zurück. Für ihren Berufswunsch kommt ihr die Fitness zugute. Nach ihrem Schulabschluss möchte Marisa zum Bundeskriminalamt.