Mein Schreibtisch

Text: Petra Neumaier, Fotos: Simon Katzer

Die Gemeindeverwaltung in Hattenhofen ist so etwas wie ein „All-in-one“: Sekretariat, Sitzungssaal, Standesamt und sogar das Amtszimmer des Bürgermeisters sind in einem einzigen Raum. Franz Robeller, seit 1984 im Gemeinderat und seit 2014 Bürgermeister, stört das genauso wenig wie das Mobiliar aus den 1970er Jahren. Mit Charme und Herzlichkeit ist  der 67-Jährige für seine Bürger da, offiziell zweimal in der Woche, aber doch viel öfter. Denn kaum öffnet der  pensionierte Kripo-Polizist die Fenster zur Straße, stehen die ersten Passanten schon in der Tür. Auch in der kleinsten Gemeinde des Landkreises gibt es viel zu tun. 

So süß: Zum 65. Geburtstag schenkten die Kinder des benachbarten Kindergartens Franz Robeller diesen hübschen Kalender. Obwohl von 2019 bringt er es nicht über das Herz, ihn gegen einen anderen, aktuellen auszutauschen.

Die aufrecht stehende Skulptur ist keine Leiter mit irgendwas, sondern – horizontal betrachtet – ein stilisiertes Gleis, auf der eine ebenfalls stilisierte Lok fährt. Das Original dieses Entwurfes, des Torf-Memoorial, soll einmal am Eingang zum Haspelmoor stehen.

Dass Franz Robeller stempeln muss, ist eine nicht wegzudiskutierende Tatsache. Dennoch steht das Rondell mit den vielen Stempeln nicht auf seinem Schreibtisch, sondern auf dem der Sekretärin.

1981 feierte die Gemeinde ihren 900. Geburtstag, 2015, also nur 34 Jahre später, ihren 950. Inzwischen hatte sich nämlich herausgestellt, dass Hattenhofen schon früher erwähnt wurde. Das Relikt von 1981 darf trotzdem bleiben.

64 Bauparzellen auf vier Hektar Land: Das größte Wohnbauprojekt lässt die bislang im Landkreis am langsamsten wachsende und kleinste Gemeinde größer werden. Der Anfang ist mit den Erschließungsarbeiten bereits gemacht.