Ein Platz an der Amper
Ein Platz an der Amper
Man kann ja über das Stadtbild von Olching durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Was aber das kulturelle Angebot, die sportlichen Möglichkeiten und vor allem die wunderschöne und entspannende landschaftliche Lage mit den Flüssen, Bächen, Seen und Wäldern betrifft, so ist die junge Stadt (seit 2011) absolut einmalig! GUSTL stellt elf Lieblingsplätze vor ...
Der Schlittenberg – Offiziell heißt er eigentlich „Schuttberg“, weil sich darunter die ehemalige Hausmüllhalde verbirgt. Hoch ist er nicht, aber hoch genug, um beim Hinaufjoggen (vorletzte Station des Olchinger Trimm-Dich-Pfades) ordentlich aus der Puste zu kommen. Im Winter und bei guter Schneelage kann man auch rasant hinabrodeln. Zu jeder Jahreszeit ist die Aussicht am Christuskreuz oder auf der Ruhebank auf dem „Gipfel“ schön und manchmal sieht man von hier sogar in der Ferne richtige Berge.
Olchinger See: Kennt jeder, liebt jeder und ist selbst nach der x-ten Umrundung (zu Fuß und – wenn keiner meckert – zu Rad), Überquerung (per Schlittschuh, per Boot oder schwimmenderweise) nie langweilig. Entstanden ist er 1940, als hier der Kies für den Bau der Deutschen Reichsbahn entnommen wurde. Seit 1969 dient der See offiziell der Naherholung der Olchinger und Drumherumer.
Alt-Esting: Die Geschichte des Schlosses reicht bis ins Mittelalter zurück. Die an der Straße zu sehende Schlosskapelle wurde bereits 1666 erbaut, aber erst 1925 so hübsch bemalt. Weil in Privatbesitz, kann man das Ensemble nur von außen bewundern.
Das KOM – oder eigentlich die KOM, wenn man die Abkürzung ausschreibt. Die „Kulturwerkstatt Olching am Mühlbach“ ist nicht nur das Zentrum für Kunst und Musik, sie ist auch ein kleines Schmuckstück und eine der wenigen, sehr wenigen historischen Gebäude der Stadt (ehemals Ökonomiegebäude des Fabrikanten Daniel Straub, Gründer der Firma WMF, anno 1877).
Der Vogelpark: Immer wieder schön, auch und sogar besonders wenn die Kinder selbst flügge geworden und aus dem Nest sind. Denn im Vogelpark ist live viel zu sehen. Seit 1968 betreibt ein Verein auf dem überschaubaren und immer idyllischer werdenden Areal den Vogelpark, der bereits Vandalen, Hochwassern und Juristerei trotzte. Längst ist er zu einem nicht unbedeutenden, weil erfolgreichen, Ort für die Aufzucht vom Aussterben bedrohter Vogelarten geworden .
Speedway ist das große Aushängeschild der Stadt Olching – und auch, wenn’s zu Trainings- und Renntagen schon ein bisserl lauter wird: Seit 1951 drehen hier die wagemutigen und sehr erfolgreichen Motorsportler ihre Runden. Der bekannteste Vertreter ist Weltmeister Martin Smolinski.
Den Golfplatz zu überqueren, ist schon ein kleines Himmelfahrtskommando. Denn hier wird immer gespielt, sobald die Sonne auf- und bis sie untergeht. In schneereichen Wintern ist er hingegen das reinste Langlaufparadies für Alle. Denn bei geschlossener Schneedecke ist der Platzwart ein Schatz und spurt wunderschöne Rundloipen durch die hügelige Landschaft.
Geiselbullach: Das Schloss (Baujahr 1722) der Familie Stürzer könnte den Betrachter neidisch machen, würde er nicht erahnen, wie viel Arbeit hinter dem gepflegten Park und in dem schmucken Haus stecken, damit es so schön aussieht, wie es aussieht. Mit den Augen darf man entspannt auf den Kieswegen wandeln und sich zu jeder Jahreszeit an der Vegetation freuen ....
Graßlfing – flach wie ein Brett ist das Moos und nur vereinzelt stehen hier ein paar Häuser und schief in den weichen Untergrund gesunkene Scheunen. Weit geht der Blick und perfekt – weil ohne Anstieg und Abfahrt – ist auf den weitgehend wenig befahrenen Straßen Radfahren und Inline-Skaten möglich. Wer zwischendurch eine Rast braucht, der freut sich an der Kurve der Allacher Straße über die kleine Bank.
Das Naherholungsgebiet Starzelbach – ist ein seit Jahrzehnten nicht enden wollende Politikum. Aber so hat nun wieder eine weitere Generation die Gelegenheit eines Spaziergangs an dem gluckernden Bächlein und in der herrlichen Weite des flachen Tales zwischen Amper und Emmeringer Leite.
Fotos: Corinna Eichberger-Renneisen; Text: Petra Neumaier