Märchen aus 1001 Lichterketten

Märchen aus 1001 Lichterketten

Bunt funkeln die winzigen Lichter in der dunklen Nacht. Rot, grün, blau, gelb, weiß. Auf den Bäumen sitzen sie wie Tautropfen, winden sich an Balustraden, zeichnen ein Tor und die Umrisse eines Rehs. Ein kleiner Zug dampft auf lichten Schienen vorbei an Schnee- und Weihnachtsmännern und unzähligen anderen fantastischen Leuchtfiguren. Es ist ein Märchen, das Manfred Piringer Jahr für Jahr unter großem Aufwand an Material in dem winzigen Vorgarten des Reihenhauses inszeniert, das längst einen eigenen Namen hat: das Weihnachtshaus in Olching.

 

Manfred Piringer ist nervös: So viel ist noch für seine neue Show zu organisieren, die in diesem Jahr ein bezauberndes Musical sein wird. Neue Lichterketten müssen verlegt und die Schaltzentrale im Keller des Reihenhauses exakt programmiert werden und die Figuren eingekleidet an der richtigen Stelle stehen. Und dann müssen ja auch noch die Lieder im Tonstudio aufgenommen werden. „Keine Ahnung, wie ich das alles hinbekommen soll“, stöhnt der Kameramann, der es aber jedes Jahr immer noch rechtzeitig geschafft hat, das Weihnachtshaus zum Leuchten und Klingen zu bringen.

 

Angefangen hat alles im Jahr 2001, als Manfred Piringer nach Olching in die Rebhuhnstraße zieht. Inspiriert von einem weihnachtlichen Aufenthalt in den USA beginnt er den winzigen, nur 30 Quadratmeter großen Vorgarten mit zwei Lichterketten zu schmücken. Jahr für Jahr kommen immer mehr hinzu, bis staunend Eltern und Kinder vor seiner stets geöffneten Einfahrt stehen bleiben. Als Manfred Piringer die verträumten Augen der Kleinen sieht, geht ihm das Herz auf: Genau so hat er selbst als Bub in seiner Heimatstadt Wien die weihnachtlichen Lichter bewundert. Also fährt er fort, den Garten zu bestücken. Vor zwölf Jahren wagt er einen weiteren Schritt: mit einem selbst geschriebenen und inszenierten Weihnachtsmärchen. Die Begeisterung des Publikums ist groß und alle zwei Jahre folgen neue entzückende Erzählungen. „Keine Trallala-Geschichten, sondern welche, die unter die Haut gehen und zum Nachdenken anregen“, betont der Autor, Regisseur, Requisiteur, Techniker, Puppenspieler, Sprecher und Sänger.

 

Das „Weihnachtshaus in Olching“, wie es nun genannt wird, findet den Weg in die Medien. Zeitungen, Radiosender und verschiedene Fernsehprogramme berichten über Manfred Piringer und sein außergewöhnliches Projekt, mit dem er Menschen jeden Alters zum Träumen bringt. Und jedes Jahr wird das Publikum größer. „Ich habe wirklich ein Riesenglück mit meinen Nachbarn.“

 

30 000 LED-Birnchen: Manfred Piringer kann die Anzahl nur schätzen. Hunderte Meter Kabel münden in der Schaltzentrale – welche zu welcher Lichterkette gehört, ist schwer zu sagen. Abhängen nach Weihnachten oder gar das Ausbessern sind schier unmöglich. Und unrentabel. Jedes Jahr muss er ein paar neue Ketten kaufen – und außerdem Zauberstäbe für die Kinder, damit sie helfen, die Geschichten zu einem guten Ende zu führen. Manfred Piringer seufzt. Von den Stromkosten will er gar nicht reden. Darum freut er sich sehr, wenn Besucher am Ende der kostenlosen Shows tatsächlich ein paar Euro in die Spendenbox legen. Damit auch 2019 das Weihnachtshaus wieder leuchtet. Petra Neumaier

Informationen und Zeiten der Shows unter www.das-weihnachtshaus-in-olching.de

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Manfred Piringer bringt mit seinen vorweihnachtlichen Vorstellungen nicht nur das Weihnachtshaus, sondern auch die Augen des Publikums zum Leuchten. Heuer zeigt er erstmals ein Musical – mit wunderschönen Melodien und rührenden Texten, die von professionellen Darstellern im Tonstudio aufgenommen wurden. Mit seiner schönen Bassstimme übernimmt er selbst die Rolle des Raben, der durch die Geschichte führt.

 

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