Urlaub für die Seele

Urlaub für die Seele

 Fotos: Corinna Eichberger-Renneisen – Text: Petra Neumaier

 

So ein herrlicher Anblick! Die verschiedenen Grüntöne, die bunten Blumen, die zarten Gräser und duftenden Kräuter. Kein Wunder, dass es in diesem herrlichen Paradies nur so brummt und summt und zwitschert und raschelt und flattert. Aber auch für den Menschen sind solche Naturgärten die reinste Augenweide und wahre Urlaubsorte für die Seele. „Unsere Gärten können eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, dem Artensterben unserer heimischen Flora und Fauna entgegenzuwirken“, erklärt auch Martin Lohde, Landschaftsarchitekt und Mitglied des Umweltbeirats der Stadt Fürstenfeldbruck – und Organisator der Fürstenfelder Gartentage, die heuer unter dem Motto stehen: Lebensraum Garten!

 

Sebastian Storch

Natürlich schöne Gärten

 

Was für Ziergarten-Liebhaber vielleicht wie ein wildes Durcheinander und ungepflegtes Sammelsurium an „Unkräutern“ erscheint, ist tatsächlich alles andere als das. Oft steckt sogar viel Arbeit dahinter. Denn was zusammenwächst, muss sich auch vertragen und bestenfalls ergänzen, oder? GUSTL fragte den Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Sebastian Storch.

 

Was macht einen Naturgarten aus?

Keineswegs ist mit naturnah gemeint, alles wild durcheinander wuchern zu lassen.

Auch Naturgärten können durch klare Linien strukturiert und „aufgeräumt“ wirken.

 

Was braucht es in einem Naturgarten NICHT?

Auf Gift sollte im naturnahen Garten unbedingt verzichtet werden, das sollte aber jedem klar sein. Spritzmittel gehören einfach nicht in den Garten. Nützlinge bekomme ich nur in meinen Garten, wenn ich auch Schädlinge zulasse und nicht alles abtöte.

 

Wie kann man jeden Garten problemlos naturnaher gestalten?

Zum einen sind Nisthilfen für Vögel oder Insekten immer sinnvoll, da die Tiere weniger Rückzugsflächen haben. Für Vogelhäuser, Bienenhäuser oder ähnliches findet sich in jedem Garten mühelos ein Platz. 

Auch Totholzhaufen oder Trockenmauern helfen unserer Tierwelt. Pilze und diverse Insekten beleben Totholz besonders gerne. Totes Holz ist voller Leben. Asthaufen bieten vielen Tieren Unterschlupf, Nahrung und Lebensraum, den sie sonst nicht mehr oft finden.

Eine Wasserstelle ist im Naturgarten ein sehr wichtiges Element. Es muss aber gar nicht zwingend gleich ein ganzer Teich sein. Auch kleinere, weniger aufwändige Wasserstellen sind sehr wertvoll und helfen unserer Tierwelt.

Eine Blumenwiese – und sei es auch nur ein kleines Stück – sollte in keinem Naturgarten fehlen. Blühende Flächen mit einheimischen Arten bereichern jeden Garten. Schmetterlinge und andere Insekten wie auch Nützlinge werden den Garten dadurch bereichern.

 

Ab wann kann man den Naturgarten im Frühjahr „aufräumen“?

Bis die Temperaturen an die 15 Grad kommen, sollte man den Garten, wenn möglich in der Winterruhe lassen. Denn ein weiteres wichtiges Merkmal für einen naturnahen Garten ist der ungestörte Winterschlaf. Die Stauden sind für Insekten ein Winterquartier. Ebenso abgestorbene Pflanzenstängel. Hier überwintern viele nützliche Insekten, welche so wertvoll für unsere Gärten sind.

 

Was kostet ein Naturgarten?

Für einen Naturgarten braucht es nicht immer viel Geld oder viel Aufwand. Ein Naturgarten akzeptiert immer die natürliche Dynamik, er darf und soll sich sogar im Laufe der Zeit verändern. Ein naturnaher Garten überzeugt mit natürlicher Ästhetik und hat zugleich einen ökologischen Mehrwert. Manchmal sind es die einfachen Dinge, die einen Garten zu einen Naturgarten machen, wenn wir es nur zulassen.

 

 

Die Natur im Fokus

Die Natur im Fokus

Gruß aus der Küche

Gruß aus der Küche