Vater, Tochter, Puppenbühne
Foto: Corinna Eichberger-Renneisen
Text: Ricarda Traub
Ein buntes Sammelsurium aus Modellen, fertigen Puppen, Skizzen, Farben und Stoffen. Das ist die Werkstatt von Günter Schlamp. 1957 erlernt er am Münchner Marionettentheater den Beruf des Puppenspielers, erdenkt Geschichten, entwirft und baut Figuren und haucht ihnen mit spielerischem Geschick Leben und Seele ein. „Gestalterische, aber auch dramaturgische und musikalische Fähigkeiten sind wichtig“, betont der 86-Jährige. Gefertigt werden die Puppen aus Plasteform, bewegt mittels der Fäden, die am sogenannten Kreuz befestigt sind. Je besser die Bauart, desto leichter gelingt dies. Der Vogacher kann dann seinen Hexen, Tieren oder einer Michael Jackson-Nachbildung eine Bühne geben. Dies macht er mit seiner Tochter Lucia Schlamp-Hoffmann unter dem Namen „Die Schlampuzen“. Mit ihren Programmen „Marionettenspielerey“ und „Marionetten-Varieté“ treten sie bei Mittelaltermärkten, Feiern oder Seniorennachmittagen auf. „Es ist faszinierend, wie schnell die Puppen Kinder wie Erwachsene in ihren Bann ziehen“, sagt die 41-Jährige. Mittlerweile leitet sie das Bühnenprogramm. Und ihr Vater? Der zieht die Fäden aus dem Hintergrund.