Moment Mal….

Moment Mal….

Fotos: Corinna Eichberger-Renneisen, Text: Petra Neumaier


 

Wer schon einmal ein altes Haus von Grund auf saniert hat, weiß über so manche Überraschung zu erzählen. Und so kam auch 1979/80 bei Renovierungsarbeiten der Kirche St. Willibald in Jesenwang ein Teilstück der Römerstraße zum Vorschein. Insgesamt auf einer Länge von 20 Kilometern durchquerte die Handelsstraße aus dem 1. Jahrhundert nach Christi Geburt den heutigen Landkreis Fürstenfeldbruck und verband die Städte Günzburg und Salzburg.

Warum die Kirche jedoch um 1414 genau auf der Straße beziehungsweise ihrem Damm gebaut wurde, ist noch ein Rätsel – dessen Lösung allerdings auch nichts an der Tatsache ändern würde. Als der Freundeskreis St. Willibald im März/April 2002 jedenfalls weitere Ausgrabungsarbeiten veranlasste, konnte ein sehr gut erhaltenes Profil der 7,20 Meter breiten und etwa 44 Zentimeter hohen Römerstraße auf der Ostseite der Kirche freigelegt werden.

Dieser archäologische Fund sollte schließlich dauerhaft und für alle sichtbar gemacht werden. Darum ließ man 2003 ein Lackprofil von einem Querschnitt der „Via Julia“, die unter einer 80 Zentimeter dicken Humusschicht verborgen ist, abnehmen. 2005 wurde dann aus diesem Profil ein Denkmal. Hinter Glas ist die Römerstraße seitdem auf dem Vorplatz der Kirche zu sehen – mitsamt ihren gewölbten Aufschüttungen aus unterschiedlich großen Kieseln. Damit ist das Denkmal in Jesenwang auch der einzige Punkt auf der gesamten Strecke, an dem die Original-Römerstraße sichtbar ist! Der einem römischen Original nachempfundene Meilenstein sowie eine Informationstafel erinnern außerdem an die Vergangenheit.

 

Schon gewusst: Die „Via Julia“ kann man auch per Rad und zu Fuß entdecken. Insgesamt ist der Weg von Günzburg nach Salzburg 280 Kilometer lang. Weitere Informationen: www.viajulia.de 

 

Der Henker weiß, wo es liegt!

Der Henker weiß, wo es liegt!

Die Marathon-Läuferin

Die Marathon-Läuferin