Sigrit Liebe

 Foto: Corinna Eichberger-Renneisen - Text: Ricarda Traub

„Mama, ich spiele jetzt Rugby“, verkündet 2008 ihre damals zehnjährige Tochter. Für Sigrit Liebe erst einmal undenkbar, ein Verbot möchte sie aber nicht durchsetzen. Und so sind beide von Stunde eins an mit dabei, als die Rugby-Abteilung in Gröbenzell gegründet wird. „Ich selbst habe nie Rugby gespielt, im Organisieren bin ich aber gut“, sagt die 51-Jährige. Also engagiert sie sich über Jahre als Abteilungsleiterin und wird, nachdem sie die Positionen der Jugendleiterin und Vize-Vorsitzenden bekleidete, 2021 schließlich zur Vorsitzenden des bayerischen Rugby-Verbands und damit die erste Frau, die dieses Amt innehat. Bis zu 18 Stunden pro Woche nimmt das Ehrenamt in Anspruch – alles neben ihrer eigentlichen Tätigkeit im eigenen Textildruckunternehmen. „Der Sport hat mich so in den Bann gezogen“, strahlt sie, „ich finde es toll, dass vor allem in den Jugendmannschaften Respekt, Disziplin und Toleranz so großgeschrieben werden“. Selbst das „Tackeln“, also das zu Boden Werfen des Gegners, basiert auf bestimmten Regeln, um schwere Verletzungen zu vermeiden und ein Bewusstsein für das Gegenüber zu schaffen. „Ich möchte Rugby in Bayern weiterbringen, mehr Kinder und Jugendliche dafür begeistern und dadurch einen soliden Unterbau schaffen.“ www.rvby.de