5 Fragen über die Zeit

5 Fragen über die Zeit

FOTO Simon Katzer . TEXT Petra Neumaier

 

Es ist ein Haus wie viele: Drei Stockwerke hoch, Flachdach, Balkone, große Fenster. Und doch entsteht hier, in Germering, ein ganz besonderer Ort. Einer, in dem das Leben im Mittelpunkt steht. Bis zuletzt. Ab Mai eröffnet das erste Hospiz im Landkreis. Zehn „Gäste“ – so nennt Hospizleiterin Tina Lamprecht liebevoll die schwerstkranken Menschen („weil das Wort „Patient“ sie nur auf ihre Krankheit reduzieren würde“), erhalten hier dann vor allem eines: ZEIT!

 

Wer hat denn Zeit für die Gäste?

Unsere ausgebildeten Fachkräfte, die oft aus anderen Pflegeberufen kommen und sich freuen, endlich Zeit für die Menschen zu haben. Auf zehn Gäste kommen 15,6 Planstellen: ein Traum für alle!

 

Was für Zeit brauchen die Gäste?

Das ist ganz individuell. Neben der fachlich hochwertigen Pflege und Versorgung bekommen alle das, was sie möchten und was umsetzbar ist. Manchmal reicht es einfach nur da zu sein, zuzuhören. Andere wollen hinaus, gemeinsam spielen, singen, lachen, lesen, ihre Leibspeise essen … Lebensqualität halt, die die letzte Zeit schöner macht.

 

Gehen die Uhren im Hospiz anders?

Wir leben den Moment, (lacht) man muss direkt lernen, wieder langsam zu gehen. Die Achtsamkeit ist auch eine andere, dadurch erscheint vielleicht die Zeit länger. Auf alle Fälle ist sie sinnvoller und bewusster, denn wir erleben täglich: Zeit ist endlich.

 

Wer bekommt noch Zeit?

Die Angehörigen. Auch sie bekommen Aufmerksamkeit und Zeit zum Aufatmen und Kraft holen. Auch können sie uneingeschränkt Zeit mit ihren Lieben verbringen, die letzte Zeit bewusst miteinander er-leben und in Ruhe Abschied nehmen.  

 

Wünschen Sie sich mehr Zeit?

Ich wünsche mir, dass unsere Gäste früher kommen, wenn sie noch aktiv am Er-Leben teilnehmen können. Und wir Zeit mit ihnen verbringen, sie etwas kennen lernen und ihnen schöne letzte Momente schenken können.

 

Tina Lamprecht (44) ist gelernte Kinderkrankenschwester. Als sie im Alter von knapp 20 Jahren an einem Sterbeseminar teilnahm, wusste sie bereits, dass sie einmal in Richtung Hospiz gehen möchte. Sie studierte Pflegemanagement und ließ sich nach einer Kinderpause zur Palliative Care Fachkraft ausbilden. Schließlich wurde sie Leiterin im Hospiz in Ingolstadt. Im  Juli 2021 wechselte Tina Lamprecht in dieser Position nach Germering. Der  Hospizverein Germering ist der Mehrheitsgesellschafter, die Germeringer Sozialstiftung ist der Bauträger des stationären Hospizes. Betreiber ist die „Hospiz Germering gGmbH“. Spenden und ehrenamtliche Hospizhelfer sind willkommen.  www.hospiz-germering.de;

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