Der Retter in der Not

Der Retter in der Not

Foto: Corinna Eichberger-Renneisen

Text: Ricarda Traub

Kein Blaulicht ist zu sehen, kein Martinshorn zu hören. Der Rettungswagen ist gerade nicht im Einsatz. Die Liege und die Geräte im Patientenraum des Fahrzeugs sind desinfiziert und klinisch sauber. Die Schubladen und Schränke sind ordentlich beschriftet und mit Spritzen, Atemschutzmasken und Verbänden bestückt. Im Notfall muss es schnell gehen, alles Nötige gebrauchsfertig sein und jeder Handgriff sitzen.

Sebastian Winkler ist Notfallsanitäter und Wachleiter in der Rettungswache der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Gröbenzell. Sein beruflicher Werdegang ebnete sich schon während seiner Zeit als Schulsanitäter am Gymnasium Puchheim. „Danach bin ich in diesen Bereich irgendwie reingerutscht“, erzählt er. Parallel zum Abi absolvierte er einen Sanitätskurs, danach ist er ehrenamtlich im Rettungs- und Sanitätsdienst aktiv. Der Wunsch, diese Tätigkeit hauptberuflich zu machen, wird immer stärker. Es folgen eine Ausbildung zum Rettungssanitäter, zum Rettungsassistenten und schließlich 2017 zum Notfallsanitäter – die höchste, nicht ärztliche Qualifikation. In der Rettungswache in Gröbenzell ist er seit 2009.

Wenn ein Notruf eingeht, müssen Sebastian Winkler und sein Kollege binnen 60 Sekunden im Rettungswagen sitzen und dann innerhalb von 12 Minuten am Einsatzort sein. Vor dem Einsatz ist er Beifahrer, nach der Erstversorgung und auf dem Weg ins Krankenhaus kümmert er sich im hinteren Bereich des Wagens um den Patienten.

An das Gefühl bei seinem allerersten Einsatz erinnert sich der 30-Jährige noch genau. „Damals war das noch ganz schön aufregend“, lacht er. Mittlerweile ist das anders. „Klar, ist immer noch eine gewisse Anspannung und Aufregung da“, erklärt er, „aber inzwischen habe ich ein gutes Maß an der nötigen Routine und Aufmerksamkeit gefunden.“

Im Berufsalltag des Puchheimers gibt es auch einschneidende Erfahrungen. Dann hilft es ihm, sich mit Kollegen auszutauschen und das Erlebte nochmals Revue passieren zu lassen. „Wir sind ein gutes Team und gemeinsam sind die Einsätze immer alle gut zu bewältigen“, meint er stolz. Auch die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Rettungsinstanzen des Landkreises läuft aus seiner Sicht reibungslos. Hilfsorganisationen, Feuerwehr, Leitstelle und Klinik arbeiten Hand in Hand und respektvoll miteinander. „Eigentlich habe ich mir noch nie gewünscht, einen anderen Beruf zu haben“, sagt Sebastian Winkler.




 

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