Fotos: Simon Katzer
Ali (Alois) Schneider
Der Marathonmann
Als Ali Schneider das Laufen für sich entdeckt hat, ist er anfangs „gerannt wie der Teufel“, beseelt von nur einem Ziel: seinem ersten Marathon. Der Adrenalinschub, den der heute 81-Jährige dabei verspürte, war „unbeschreiblich, wie Fallschirmspringen“. Faszinierte ihn die Fliegerei seit seiner Kindheit, so kam er diesem Traum während seiner Bundeswehrzeit im Fliegerhorst Fürstenfeldbruck immer näher. Nach dem Abschluss seines Elektrostudiums beschäftigte er sich ganze 36 Jahre lang mit Flugsimulatoren. Zunächst in Kanada, später in Europa, getreu seinem Motto: „Die Welt ist da, um sie zu sehen.“ Eher zufällig, als der Familienvater 1984 eine Tour zum New Yorker Marathon organisieren sollte, begann er mit dem Laufen. Kurz danach gründete Ali Schneider den Münchner City Marathon, anschließend die Münchner Road Runners. Seine Leidenschaft mündete in seiner eigenen Firma „Ali Schneider Marathonreisen“, die weltweit Marathons organisiert. Highlights gab es seitdem einige, wie die Fahrt auf einem Eisbrecher, den das Puchheimer Unternehmen eigens für einen Marathon in der Antarktis gechartert hatte. Auch wenn er heute nicht mehr selbst läuft, so kann den junggebliebenen Hobby-Filmer scheinbar nichts vom weiteren Organisieren und Reisen abhalten. CD
PETER CLAUSS
DER LESEOPA
Manchmal ist es nicht einfach. Wenn die Konzentration, die Ernsthaftigkeit fehlt, erzählt Peter Clauss. Und dann kann seine warme Bass-Stimme, mit der er Chöre unterstützt, streng klingen. Der agile 82-Jährige nimmt seine Aufgabe als Leseopa der Kerschensteiner Grundschule ernst. „Die Kinder sollen etwas lernen“, sagt er. Seit 2012 sitzt der sportliche Hüne einmal in der Woche auf einem winzigen Stühlchen vor zwei Erstklässlern, übt „b“ und „d“, „st“ und „ng“ und andere Stolpersteine. Selbst hat sich der Textil-Betriebswirt, der in Germering 39 Jahre lang ein Geschäft betrieb, mit der Schule leicht getan. Er las gerne, trieb noch lieber Sport und rannte beachtliche Zeiten. Vor sieben Jahren folgte er mit drei weiteren Ehrenamtlichen dem Aufruf der Schule. Er ist dabeigeblieben. „Ich will nicht, dass Kinder geärgert werden, nur weil sie nicht so gut lesen und schreiben können“, begründet der zweifache Vater und dreifache Opa sein Engagement und wünscht sich, auch im nächsten Schuljahr wiederkommen zu dürfen. PN
Renate Nuffer
Die Wegweiserin
Es gibt keine Vorgaben. Kein Schema F. Renate Nuffer schöpft aus einer Vielzahl von Ausbildungen, jahrelanger Erfahrung und Intuition, wenn sie Jugendliche und junge Erwachsene zum Start ihres beruflichen Lebens verhilft. „Genau das möchte ich“, ist dann der Satz, der am Ende des Coachings und am Anfang eines erfüllten Berufslebens steht. Die Mutter einer Tochter und zweifache Großmutter aus Olching ist gelernte Erzieherin, wechselte dann in kaufmännische Bereiche. Seit acht Jahren arbeitet sie in der Liegenschaftsverwaltung der Inneren Mission. Ihr Herz schlägt aber weiter für die Pädagogik. Als geschulter Lerncoach betreute sie ehrenamtlich die Hausaufgaben von Gröbenbachschülern, bevor sie sich zum Jugendcoach ausbilden ließ. Dabei lernte sie auch den Key4you-Persönlichkeitsschlüsselkennen. „Hier wird ein komplett wertfreies Persönlichkeitsprofil erstellt, das ausschließlich den Fokus auf positive Eigenschaften legt“, erzählt die 61-Jährige begeistert. Die Ergebnisse überraschen und machen den Weg frei, weg von äußeren und inneren Erwartungen und hin zum unverwechselbaren Ich. PN
Susanne Barthel
Die Ehrenamts-Vermittlerin
„Puchheim bewegt sich“ ist nicht nur der Titel eines Sportprogramms. Das „Zentrum aller Puchheimer“, kurz „ZaP“, bringt mit seinen Angeboten Bewegung in die Stadt. Angefangen von Handarbeits-, Reparatur- und Plausch-Cafés über Schuldenberatungen und Hilfen mit Computern und Handys und bis hin zu Film- und Spieleabenden. Die Liste ist 36 Angebote lang und die Resonanz groß. Das liegt auch an Susanne Barthel und ihrem Team. Die Mutter zweier erwachsener Kinder leitet seit über fünf Jahren das „ZaP“. Ein vom Bund einst nur für zwei Jahre unterstütztes Mehrgenerationenprojekt, das seit 2007 immer wieder verlängert wird: „Weil wir es brauchen“, sagt Susanne Barthel. Schon in ihrer Jugend arbeitete sie ehrenamtlich, studierte zur Agraringenieurin und wollte in die Entwicklungshilfe gehen. Dann kam die Familie und mit 45 Jahren ein Studium „Sozialen Arbeit“. Und schließlich die Leitung des „ZaP“. Begeistert ist die 54-Jährige von den vielen Kompetenzen der rund 70 Ehrenamtlichen: Meist sind es Rentner, die ihr Wissen weitergeben möchten. Die Puchheimerin koordiniert die Angebote und kümmert sich u. a. um die Werbung – Je bunter das Angebot, desto lieber. Denn das ZaP ist ein Ort der Begegnung und das nicht nur für alle Puchheimer. www.zap-puchheim.de PN