Der Falter
Kein Klebstoff? Keine Schere? Nur gefaltet aus einem einzigen Stück? Die Werke von Peter Weber sind phänomenal. Weil sie vordergründig simpel erscheinen und doch so komplex sind. Nahezu jeden Tag ist der 75-Jährige von 10 bis 18 Uhr in seinem Atelier in Rottenfuß, wo er Grenzen des Machbaren und neue Formen und Materialien für seine Faltungen erforscht. Zwei dicke Bände dokumentieren seine Arbeit, die Ende der 1960er-Jahre begann und ihn und seine Kunst in Museen rund um den Erdball trug.1750 Werke sind es an der Zahl. Und die Schubladen im Atelier sind voll von Mustern aus Packpapier, an denen er zunächst ausprobiert, bevor er sich an Filz, Leinwand oder Metalle wagt. Mit Geodreieck und Bleistift zeichnet Peter Weber die zuvor berechneten und skizzierten Linien. „Alles einfache Geometrie“, sagt das in Kollmar geborene „Nordlicht“. Steuerberater sollte er werden, Schriftsetzer wurde er, dann Kunststudent und Lehrer an der FH, bevor er die Kunst zum Beruf machte. Nebenbei verdiente er ein Zubrot mit dem Kontrabass: in namhaften Jazzbands! 1997 wurde Peter Weber Ehrenbürger der Stadt New Orleans. „Die Kunst ist für mich Arbeit, die Musik mein Ausgleich“, sagt er. Beides ist untrennbar. Beides aus einem Stück. Wie seine Faltungen. (Die Ausstellung „Fläche – Raum – Faltungen“ ist bis 10. März im Kunsthaus Fürstenfeld (Eingang Museum) zu sehen).