Martin Jea Seok Ohu
Seine Stimme: So tief wie ein Brunnen und so voll wie der Klang einer Tuba. Wenn Martin J.S. Ohu, der Forschungsingenieur aus Korea spricht, ist das eigentlich schon wie Musik. Und wenn er auf der Bühne steht und singt, ist er in seinem Element. Dann wird er zum Sancho Panza (Don Quichotte) oder Sarastro (Zauberflöte). Oder, wie im Juli in Fürstenfeld, zum Zaccaria in Nabucco. Den deutschen Vornamen „Martin“ verdankt der Sohn eines Professors für Maschinenbau und einer studierten Chemikerin dem Praktikum seines Vaters in Deutschland. Schrauben sind seine ersten Spielzeuge. Musik mag Martin Ohu mehr. Ein extremer Stimmbruch lässt ihn aber jahrelang fast verstummen. Erst ein kräftiger Ruck auf den Brustkorb weckt später den tiefen, klaren Bass. Neben dem Studium (Luftfahrttechnik) singt Martin Ohu im Chor. 2002, kurz nach der Geburt seines Sohnes, entscheidet er sich ganz für die Musik. Studiert in Aachen, Maastricht und Mainz und steht auf großen Bühnen. 2016 kehrt der 45-Jährige in Puchheim bei SCANLAB zum Ingenieurberuf zurück. Auch des „stabileren Lebens“ wegen. Die Familie wohnt noch in Wuppertal, er in Olching. Arbeiten, singen, pendeln, das ist anstrengend. Dennoch ist der sympathische Sänger die Ruhe selbst. Im Leben und beim Singen sowieso.