Menschen im Landkreis

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Alfred Stemp

Der einfallsreiche Buchbinder

 „Früher war das Buchbinden ein Kunsthandwerk“, erklärt Alfred Stemp. Inzwischen gibt es fast nur noch in Italien und Frankreich Kunstsammler, die ein Buch binden lassen. Daher hat sich der 60-Jährige, der sein Handwerk an einer Schweizer Buchbinderschule erlernt hat, etwas einfallen lassen: Neben der Buch- und Graphikrestaurierung hat er sich mit Ausstellungstechnik beschäftigt und ist dieses Jahr auf der Bayerischen Landesausstellung in Coburg anlässlich des Lutherjahres tätig. Nicht nur das: Deutschlandweit erhält er öffentliche Aufträge von Bibliotheken und Museen. Seinen Betrieb „Buch-Kunst-Grafik“ in Eichenau betreibt der gebürtige Passauer seit 33 Jahren zusammen mit Dominik, dem Ältesten seiner drei Kinder, sowie seiner Frau. Dieser Sohn hat ihn durch sein Hobby auf eine neue Idee gebracht: Dem Prägen von „Tusbas“, den Schwertschildern für den japanischen Kampfsport Ninjutsu. Diese „kleinsten, aussagekräftigen Ausstattungsstücke“ werden aus festem Rindsleder und nach historischen Vorlagen in verschiedenen Farben und Dekoren geprägt. „Tsubas sind wie Bücher“, meint der Buchbinder schmunzelnd, „auch hier gibt es Liebhaber und Sammler.“ Das Restaurieren betreibt er dennoch weiter, wenn zum Beispiel ein Kräuterbuch aus dem 16. Jh. einen Wasserschaden erlitten hat.

 

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IRENE NESTLER

DIE GUTE-LAUNE-KÜNSTLERIN

 Für Irene Nestler ist die Kunst immer präsent. Egal ob Bilder oder Skulpturen, sie probiert alle Techniken aus. Bereits seit 16 Jahren ist sie im Verein der Olchinger Künstler. „Während andere meditieren, male ich. Das macht mich frei!“ sagt sie und zeigt auf die farbenfrohen Bilder, die überall in ihrem Haus hängen: Mal ein Aquarell, mal eine Pastellmalerei oder eine Zeichnung. Auch Bronzefiguren, Keramiken, Papier-Draht-Engel oder eine Nana-Figur zieren ihr Wohnzimmer. Damit die fröhliche 50-Jährige ihre Passion teilen und Talente fördern kann, gibt sie seit Jahren Kurse an der VHS. Doch ursprünglich wurde die Wahl-Bruckerin zahnmedizinische Assistentin und arbeitete bei der Kassenärztlichen Vereinigung. Gemalt hat sie trotzdem, denn bereits als Kind hat Irene Nestler „den Bleistift nie losgelassen“. Auch nicht, als ihre beiden Kinder auf die Welt kamen. Die Kunst lässt sie einfach nicht los. Bewundern kann man ihre Werke auf ihren diversen Ausstellungen in Banken, Geschäften, Rathäusern, aber auch über den Gröbenzeller Künstlerverein.  

 

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Shawn Vegvary - Der Brucker Elvis

Seit 1982 lebt Shawn Vegvary in Fürstenfeldbruck und genauso lange tritt er als Elvis-Double auf. Begleitet wird er dabei am E-Piano von einem seiner beiden Söhne, Zoltan Elvis, ebenfalls einem Vollblutmusiker. Nach seiner Flucht aus Ungarn 1969 landete der 75-Jährige zunächst in Amerika. Dort schlug er sich mit diversen Jobs durch und lernte sogar Elvis Presley persönlich kennen. Denn der zahlte ihm die Arztkosten nach einem Unfall. „Er war sehr freundlich“, erzählt er lächelnd. Doch dass er später als „bestes Elvis-Double Europas“ ausgezeichnet werden würde, hätte er damals nicht gedacht. Erst als ihn ein Freund im Auto singen hörte, wurde er sozusagen entdeckt. Danach trat er in 35 Staaten Amerikas auf, bis es ihn nach Deutschland verschlug. Hier lernte er seine jetzige Frau Kathy kennen, die ihn bei seinen zahlreichen Konzerten jährlich managt. Tritt er nicht als Elvis auf, so ist der Ungar mit seiner Band „Shawn & Friends“ unterwegs oder gibt Musikunterricht: Gitarre, Banjo, Klavier, Mundharmonika – er ist ein Multitalent. „Aber Banjo spiele ich am besten!“ Seine Augen leuchten. Fit hält er sich durch regelmäßigen Sport – und durch die Liebe: zur Musik und zu seiner Frau!

 

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VERENA MARIA MANGÀLA WENDT

DIE VIELSEITIGE

Kunsttherapeutin, Kunst- und Kulturpädagogin, Yogalehrerin – all diese Berufsbezeichnungen stehen für Verena Maria Wendt, die auch den Yoginamen Mangàla trägt. Denn das Thema Yoga „war seit ihrer Kindheit in ihr“. Wie von selbst hat sich da ihre Yogaausbildung im Ashram ergeben, die sie als  Yogalehrerin an der VHS Gilching nutzt. Auf dem Jexhof bringt sich die verheiratete Mutter von drei Söhnen aber gleich mehrfach ein: Seit acht Jahren organisiert sie neben dem Kinderyoga die Jahresfeste und macht diverse Führungen für Schulklassen und Erwachsene sowie für die Gruppe 60+. Seit fünf Jahren leitet sie außerdem in der Kinderwerkstatt zum Arbeiten mit Naturmaterialien an. Besonders liegt der gebürtigen Hessin allerdings ihr „Low Vision“-Projekt für Sehbehinderte am Herzen. Neben dem Jexhof bietet sie außerdem Führungen in den Museen Starnberg und Landsberg an. Ihr Tatendrang scheint also keine Grenzen zu kennen, nicht einmal während ihres zweijährigen Aufenthalts in Cornwall, wo die heute 53-Jährige kurzerhand einen anthroposophischen Kindergarten gründete. Wenn dann noch Zeit bleibt, malt und schreibt sie an ihrem Buch über Phantasie- und Fabelwesen. Und bei all ihrer Vielseitigkeit springt deutlich der Funke der Begeisterung über ihre Tätigkeiten über!

 

Ein narrisch guter Spaß

Ein narrisch guter Spaß

Buddha-Krippe

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