Mit seinem vierten Klavierkabarettprogramm beweist Bodo Wartke einmal mehr seine
vielfältigen Qualitäten als Entertainer am Flügel. Ob er Liebeslieder singt, rappt, Gedichte
rezitiert, Samba tanzt oder mehrere Instrumente gleichzeitig spielt: sein facettenreiches
Klavierkabarett in Reimkultur ist unterhaltsam, mitreißend und immer auf
den Punkt. Mit augenzwinkernder Leichtigkeit führt der Sprachjongleur das Publikum
singend durch den Abend und erzählt seine Geschichten, die sich in einem rauschenden
Bilderbogen entfalten.
Seine Klaviersdelikte sind charmante Beobachtungen unseres Alltags und jener
Komplikationen, die das zwischenmenschliche Miteinander aufwirft. So bietet das
turbulente Leben in einer WG ebenso Stoff für eine Ballade, wie die allgegenwärtige
akustische Umweltverschmutzung und die lieben Nachbarn, die, statt Stille zu zelebrieren,
einen konstanten Lärmpegel um die Wohnung des dichtenden Künstlers aufrechterhalten.
Erstaunliche Phänomene wie die überbordende Produktauswahl im
Café oder die willkürliche Trennung der Musik in „ernst“ und „unterhaltend“ nimmt
Bodo Wartke bissig ins Visier (und führt sie ad absurdum). Zudem räumt er auf mit
dem verklärten Blick auf die Jugendzeit und wagt einen humorvoll-utopischen Ausblick
in eine Zukunft ganz ohne Werbung. Auch die eher funktionale denn ansprechende
Architektur in Deutschland bekommt ihr kritisches-musikalisches Denkmal.
Und die Liebe? Mit einer Dame aus Konstanz verbindet den Lateintänzer eine rasante
Tanzromanze. Béguine- und Tangorhythmen bezeugen musikalisch einmal
mehr den richtigen Riecher für eine leidenschaftliche Liebeserklärung, diesmal ans
Odeur der Auserwählten. Und mit Christine ist dem Dichter ein zutiefst berührendes
Lied gelungen, mit dem er sich als Meister der leisen, nachdenklichen Töne empfiehl
Tickets ab 31€ unter www.bodowartke.de