Vortrag und Buchpräsentation zur Eröffnung der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2023
Rassismus und Kolonialismus sind historisch eng verbunden und wirken bis heute nach. Die deutsche Herrschaft über Namibia wurde durch den deutsch-namibischen Krieg 1904-1908 und den Völkermord an Nama und Ovaherero durchgesetzt. Dieses Kriegsverbrechen wird mittlerweile auch von deutscher Seite halbherzig als Völkermord anerkannt. Es liegt ein „deutsch-namibisches Aussöhnungsabkommen“ vor, das in Namibia allerdings umstritten ist. Vertreter:innen von Nama, OvaHerero und namibischer Zivilgesellschaft kritisieren unter anderem ihre mangelnde Beteiligung und zu geringe Wiedergutmachungszahlungen.
Naita Hishoono, Leiterin des Namibia Institute for Democracy (NID) informiert über den Stand der Diskussion in der namibischen Zivilgesellschaft und schlägt dabei auch einen Bogen zu aktuell diskutierten Projekten zur Gewinnung von „grünem Wasserstoff“, die unter dem Stichwort „Ökoimperialismus“ in die Kritik geraten.
Bernd Heyl beleuchtet die historischen Hintergründe in seinem Buch „Namibische Gedenk- und Erinnerungsorte“. Die Tourismusbranche wirbt mit diesen Orten um Reisende aus Deutschland. Am Beispiel ausgewählter Relikte kolonialer Gewaltherrschaft wirft Heyl einen kritischen Blick auf die deutsche koloniale Vergangenheit.
Kooperationsveranstaltung mit GEW Bayern, GEW Kreisverband Fürstenfeldbruck/Dachau, Sozialforum Amper, Bündnis „Fürstenfeldbruck ist bunt – nicht braun“, Eine-Welt-Zentrum FFB e.V. und EineWeltHaus München e.V.
Eintritt: 5 €
Tel. 08141/36309-10 oder stadtbibliothek@fuerstenfeldbruck.de