Die Polizeischule in Fürstenfeldbruck während des „Dritten Reichs“
Die Polizeihochschule Fürstenfeldbruck ist die wichtigste Lehranstalt der bayerischen Polizei. Im "Dritten Reich" war sie eine von nur zwei Offiziersschulen der uniformierten Ordnungsmacht und stieg im Zweiten Weltkrieg sogar zu ihrer bedeutendsten Bildungsstätte auf. Aus ganz Deutschland und Österreich kamen Männer ins ehemalige Kloster, um zu Führungskräften ausgebildet zu werden. Der Vortrag des Historikers Dr. Sven Deppisch beleuchtet besonders, welch zentrale Rolle die Polizeischule Fürstenfeldbruck sowohl im NS-Staat als auch in der Kommune innehatte und wie sie das Leben vor Ort beeinflusste. Ausgewählte Biografien zeigen zudem, wie sich zahlreiche Vertreter der Schule am Holocaust beteiligten und danach die Ausbildung der Nachkriegspolizei mitgestalteten.
Der Brucker Künstler Guido Zingerl wird bei dieser Gelegenheit über sein Gemälde "Alma Mater Criminis" sprechen, zu dem er von dem Buch "Täter auf der Schulbank" von Dr. Sven Deppisch inspiriert wurde. Wie diese Studie setzt sich auch sein Werk mit der dunklen Vergangenheit der Brucker Lehranstalt auseinander. In der Veranstaltung wird das selten gezeigte Original des Bildes zu sehen sein, das die Stadt Fürstenfeldbruck für diesen Anlass zur Verfügung stellt.
Volkshochschule Fürstenfeldbruck (Cafeteria, EG), Niederbronnerweg 5, 82256 Fürstenfeldbruck, Eintritt: 5 € (Anmeldung oder Abendkasse)