5 Fragen über den Ruhestand

5 Fragen über den Ruhestand

 

Foto Corinna Eichberger-Renneisen – Text Petra Neumaier

 

Reinhold Bocklet im Ruhestand ist ein Widerspruch in sich. Im Vergleich zu früher geht er es allenfalls etwas ruhiger an. „Früher“, das heißt vor 2019, war der Gröbenzeller als EU-Abgeordneter, Landwirtschaftsminister und Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und erster Landtagsvizepräsident usw. jahrzehntelang sieben Tage die Woche und oft weltweit unterwegs. „Wenn jemand aufgeschlossen gegenüber der Welt ist, ist die Gefahr zu vertrotteln geringer“, scherzt der nimmermüde 81-Jährige.

 

Guten Tag Herr Bocklet, ganz ehrlich: Wie oft sitzen Sie hier im Sessel und machen nichts?

(schmunzelt) Eigentlich mache ich immer etwas: Zeitungen lesen oder Beiträge und Artikel verfassen. Nichts machen kann ich nicht. Aber ich freue mich, dass nicht mehr jeder Tag durchgetaktet ist.

 

In Ihrer aktiven Zeit waren Sie ständig auf Achse: War es dann nicht schwer, daheim zu bleiben?

Eigentlich nicht, denn kurz nach meinem Rückzug kam Corona und da waren alle zuhause. Das hat es mir sicher einfacher gemacht.

 

Und wie erging es Ihrer Familie?

(lacht) Mein Sohn lebt mit seiner Familie in London – aber meine Frau musste sich erst wieder an meine permanente Anwesenheit gewöhnen – und ich auch.

 

Vermissen Sie Ihre Arbeit?

Na. Ich bin eher froh, dass ich jetzt ein „ganz normaler Mensch“ ohne öffentliche Funktion bin – wobei es mich schon freut, wenn ich angesprochen werde.

 

Sie reisen immer noch herum?

Abgesehen von unseren jährlichen Reisen auf die Peleponnes und ins Allgäu, genießen wir unseren schönen Garten und schauen uns jetzt Orte an, an denen ich beruflich war, aber nur die Flughäfen, Sitzungssäle und Hotels gesehen habe (lacht). Mallorca steht auch noch auf dem Plan – da war ich noch nie!

 

Reinhold Bocklet (81) war bis zur Landtagswahl 2018 vier Jahrzehnte lang der einflussreichste Politiker im Landkreis – unter anderem saß der eingefleischte CSUler bereits mit 36 Jahren im Europaparlament. Seit 1974 wohnt Reinhold Bocklet im Landkreis Fürstenfeldbruck, ab 1980 mit Frau und Sohn in Gröbenzell. Der gebürtige Schongauer ist passionierter Liebhaber klassischer Musik und besucht seit fast 40 Jahren Opernpremieren und Konzerte in München. Zu Weihnachten schenkte er sich selbst ein E-Piano, auf dem er jetzt öfter spielen möchte.

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