Wegbegleiterin in der Trauer
Foto: Corinna Eichberger-Renneisen – Text: Ricarda Traub
„Wo ist der Opa jetzt?“, „Wie soll ich das ohne die Mama schaffen?“ Fragen, die Alexandra Obertreis gestellt werden, wenn in einer Familie ein nahestehender Mensch verstirbt. Die 49-Jährige ist beim Malteser Hilfsdienst in Gröbenzell ehrenamtliche Trauerbegleiterin für Kinder und Jugendliche. „Ich habe mich davor schon acht Jahre ehrenamtlich bei der Krisenintervention (KIT) eingesetzt und schnell gemerkt, dass mir diese Tätigkeit sehr liegt“, erzählt die Mutter von drei Söhnen. Innerhalb eines fünfköpfigen Teams steht sie Betroffenen unterstützend zur Seite, zeigt Wege auf, um mit der Trauer umzugehen und vermittelt den jungen Menschen, dass es in Ordnung ist, außer dem Kummer noch andere Emotionen zu fühlen und zu zeigen. Auch die Eltern werden bei den Besuchen gestärkt. „Ehrlichkeit ist wichtig!“, sagt die Puchheimerin, die als Geschäftsführerin eines KITA-Trägers tätig ist. „Oftmals möchte man die Kinder schonen, indem man nicht offen über die Situation spricht.“ Dabei ist das Durchlaufen des Trauerprozesses vollkommen normal und auch wichtig. „Ja, es ist ein schwieriges und sensibles Thema, aber eben weil es jeden treffen und jeden Moment passieren kann, ist es umso wichtiger, es zu enttabuisieren!“