5 Fragen: über eine Familientradition

5 Fragen: über eine Familientradition

 Foto: Corinna Eichberger-Renneisen - Text: Doris STickelbrocks

 

Als leidenschaftliche Krippen-Kenner haben Anneliese (88) und Anton (87) Hirschvogl vor 25 Jahren herausgefunden, dass es sich bei der teils ramponierten Krippe im Fürstenfelder Kloster um einen wahren Kunstschatz handelt. Sie trieben das Geld für fachgerechte Restaurierungen auf und erweiterten und pflegten das Ensemble mit Hingabe. Inzwischen baut ihre Enkelin Marina Frustaci (31) zusammen mit ihrem Mann Andreas (34) die Krippe auf und ab.

Warum gehört eine Krippe zu Weihnachten?

Marina Frustaci: Für mich war das schon immer so. Ich bin so aufgewachsen, dass im Dezember das Wohnzimmer umgeräumt und eine Krippenlandschaft aufgebaut wird. Hier spielt sich ja auch die christliche Geschichte ab. Damit hat sie zu tun, nicht mit einem Baum.  

 

 Was ist das Besondere an der Osterrieder-Krippe?

Anneliese Hirschvogl: Die Figuren sind mit einer besonderen Technik sehr kunstvoll gestaltet und wunderschön. Die Augen sind aus Glas, durch die Augen kann man ihnen in die Seele schauen.

 

Hier sind nicht nur Engel, sondern auch der Teufel dabei? 

Anton Hirschvogl: Das Böse gehört zur Welt dazu, deshalb findet sich auch an Krippen ein Symbol des Bösen. Die Figur ist aber nicht von Osterrieder, sie stammt aus dem Fundus von St. Magdalena. Wir haben sie immer an der Ecke ins Gebüsch gesetzt, denn der Teufel ist hinterlistig.

 

Und Sie teilen die Leidenschaft der Familie Ihrer Frau? 

Andreas Frustaci: Ja. Das „Krippen-Gefühl“ und die Liebe zum Detail muss man einfach haben. Es braucht den Blick für ein stimmiges Gesamtbild und die Geduld für die kleinteilige Arbeit.    

 

Wieviel Zeit erfordert der Auf- und Abbau?

Marina Frustaci: Wir verbringen viele Stunden damit in der Kirche, was mit zwei kleinen Kindern gar nicht mehr so einfach zu organisieren ist. Aber es ist den Aufwand wert. Ich würde mich freuen und es wäre mein Ziel, dass die Osterrieder-Krippe den Menschen die Tradition der Weihnachtskrippe wieder näher bringt.

 

 

Sebastian Osterrieder (1864 – 1932) war ein renommierter Münchner Bildhauer und Krippenkünstler, der auch Königshäuser und den Vatikan mit seinen filigranen Kunstwerken belieferte. Ab dem ersten Advent ist das 1999 wiederentdeckte Kleinod im Vorraum der Klosterkirche zu bewundern. Das Jesuskind erscheint erst an Heiligabend, die drei Weisen mit ihren Kamelen kommen am Dreikönigstag dazu. Nach Maria Lichtmess am 2. Februar packen die Frustacis alles wieder sorgfältig zur sachgerechten Lagerung ein. 

 

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Theater Fürstenfeld

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