Nachruf
„Am Ende des Lebens bleiben nur die gemeinsamen Erinnerungen.“ Mit diesem Satz hatte Renate Lohde 1997 im Brucker Stadtrat für ihr Herzensprojekt geworben: ein Kulturzentrum auf dem Areal des Klosters Fürstenfeld. Die erfolgreiche Geschichte des Veranstaltungsforums ist mit der langjährigen Kulturreferentin eng verknüpft. Überdies gründete sie die Stadtkapelle mit und initiierte das Historienspiel zur Gründungslegende von Fürstenfeld.
Renate Lohde engagierte sich nicht nur im Stadtrat, sondern auch in zahlreichen Vereinen und Organisationen. Etwa in der Jugendarbeit, als Pfarrgemeinderätin und als Elternbeirätin. Zupackend und fröhlich, so erlebten sie die Menschen in der Stadt. Umso beeindruckender angesichts der Kinderjahre: Im Nationalsozialismus litt die Familie wegen der jüdischen Großmutter unter Repressalien. Nach dem Krieg wurde die deutsche Bevölkerung aus Böhmen vertrieben. Traumatisiert flüchtete Renate Lohde mit Eltern und Schwester in den Westen.
Sie wuchs in Freising auf, wo sie ihren Mann kennenlernte. 1963 kam die Familie nach Fürstenfeldbruck. Dort zog Renate Lohde fünf Söhne und eine Tochter groß, unterrichtete als Religionslehrerin am Graf-Rasso-Gymnasium.
Am Pfingstsonntag, dem 5. Juni, ist Renate Lohde im Alter von 85 Jahren gestorben. Ein Tag, an dem sich Tausende Menschen an den Gartentagen in Fürstenfeld erfreuten. Die Erinnerung bleibt.