FOTOS: Corinna Eichberger-Renneisen TEXT: Doris Stickelbrocks

In x-ter Generation haben Magdalena und Robert Maier von ihren Eltern den Eibel-Hof in Puchheim-Ort übernommen, der 1680 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Ein Bauernhof wie aus dem Bilderbuch, mitten im Ort. Auf dem Weg zum Hofladen stolziert ein braunes Huhn neugierig dem Kunden entgegen. Drinnen in der Kühltheke locken vielerlei Fleisch- und Wurstwaren, die von glücklichen Hoftieren stammen. Ihr Futter wächst auf den nahe gelegenen Feldern. „Wir machen hier möglichst von A bis Z alles selber. Ehrliche Puchheimer Handarbeit“, erklären die Geschwister Magdalena und Robert Maier.

Paradiesisch: Die Schweine haben Stroh, Auslauf, eine warme Höhle für den Winter und natürliches Futter. Auf dem Eibel-Hof ist das schon so, seit Magdalena denken kann.

Magdalena Maier ist mit ihren 23 Jahren verantwortlich für die Landwirtschaft. Schon als Kind habe sie Aufsehen erregt, erzählt sie lachend, als sie zusammen mit ihrer besten Freundin durchs Dorf spazierte, das Kälbchen Liesl-Lotte wie einen Hund an der Leine führend. Als sie dann mit 16 den Bulldog-Führerschein hatte und morgens cool vorm Gymnasium vorfuhr, war das Jura-Studium endgültig aus dem Rennen und die Entscheidung für die Karriere im elterlichen Betrieb gefallen. Mit dem Rückhalt und Wissen der Familie, aktuell und fachkundig ausgebildet in Haus- und Landwirtschaft und mit neuen Ideen in Richtung Erlebnisbauernhof denkt sie das Konzept des Eibel-Hofs weiter. Die Eltern packen noch kräftig mit an. „Man kann auch aus einem kleineren Hof was machen, wenn man sich a Arbeit macht“, bringt es Margret Maier im Vorbeigehen auf den Punkt, bevor sie mit dem Verkaufsanhänger zum Markt nach München aufbricht.

700 Hühner und 60 Färsen leben am Hof in Puchheim-Ort, 350 Gänse und 300 Schweine etwas außerhalb, alle artgerecht umsorgt. Fleisch, Wurst und Eier sowie saisonales Obst und Gemüse verkauft Familie Maier nur direkt an Endverbraucher, im Hofladen oder auf Bauern- und Wochenmärkten. Magdalena kümmert sich mit Hingabe um das Wohlergehen der Tiere, die keinerlei vorbeugende Medikamente bekommen, dafür selbst angebautes Futter wie Weizen, Erbsen, Gerste und Mais – natürlich alles ohne Gentechnik. Wenn es an der Zeit ist, fährt Magdalena ihre Tiere ohne Stress in den sieben Kilometer entfernten Brucker Schlachthof. „Mit bestem Gewissen. Die haben so ein schönes Leben.“

Sie behandelt ihre Tiere mit Wertschätzung und hat große Maschinen im Griff: Magdalena Maier ist Landwirtin mit Herz und Geschick.

Ohne Geschmacksverstärker und Phosphat, dafür aber mit viel Liebe stellt Robert Maier seine Wurstspezialitäten in der Hofmetzgerei her.

Robert Maier (45) ist Landwirt und Metzgermeister. Seine Metzgerei gleich hinter dem Hofladen hat er 2012 neu eingerichtet, mit modernsten Maschinen und höchsten Ansprüchen an Hygiene- und Umweltstandards. Geheizt wird unter anderem mit Sonnenkraft und Hackschnitzeln aus eigenen Wäldern.

„Viel ausprobieren“ ist sein Erfolgsrezept, was Zusammensetzung und Gewürze der Wurst betrifft. Im Angebot sind unter anderem auch reine Rinder- und Geflügelwurst. Sämtliche Wurst- und Fleischwaren sind aus eigener Metzgerei, zugekauft wird nichts, und wenn gerade etwas aus ist, dann ist es leider aus. Deshalb kann auch gerne telefonisch vorbestellt werden, unbedingt natürlich der Gänsebraten für die Feiertage von Kirchweih bis Weihnachten.

Das Sortiment im Hofladen geht weit über die Wurst- und Fleischtheke hinaus: In der Hofküche werden täglich handgemachte Knödel geformt, Salate, Suppeneinlagen, Maultaschen, Sülzen, Brotaufstriche, kalte und warme Brotzeiten hergerichtet. Neuerdings werden verschiedene hausgemachte Gerichte im Glas eingekocht, unter anderem Rehragout, Wildschwein-Gulasch, Kalbsbraten, Kalbslüngerl, Kalbsgeschnetzeltes, Rinder-Rouladen, Gulaschsuppe, Hühnerfrikassee. Auch verschiedenste Wurstwaren werden im Glas angeboten. Außerdem gibt‘s Kartoffeln, Zwiebeln, Äpfel, Kürbisse und weiteres Obst und Gemüse je nach Saison. Als passende Ergänzung zu den eigenen Produkten bietet der Eibel Hofladen auch Schmankerl von ausgewählten Partnern wie der Schönegger Käsealm und Brucker Land.

Die ganze Eibel-Hof-Mannschaft, bestehend aus Familie und Mitarbeitern, trifft sich jeden Samstagnachmittag am großen Holztisch vor dem Haus. Bei Kaffee und von Magdalena selbst gebackenem Kuchen blickt man gemeinsam auf die Woche zurück und lässt sie ausklingen. Übrigens: Es ist noch Platz am Tisch! Familie Maier sucht Verstärkung für den Verkauf, gern auch aus branchenähnlichen Berufen, sowie einen Metzger (m/w/d).

Tipp: Verkaufspersonal gesucht!

Eibel Hofladen

Dorfstraße 27, 82178 Puchheim, Telefon 089 200 755 15

Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 10 bis 18 Uhr, Donnerstag und Freitag 10 bis 19 Uhr, Samstag 9.30 bis 13 Uhr - Neu! Geflügel vom Eibel-Hof auf dem Bauernmarkt Fürstenfeld

Samstag 7.30 bis 12 Uhr, Alle weiteren Märkte auf: eibel-hofladen.de