ANGELIKA EISINGER
DIE BLUMENKÜNSTLERIN
„Der Weg ist das Ziel“, sagt Angelika Eisinger. Deshalb geht sie ihn auch weiter. Seit Jahrzehnten: Gerade einmal 18 Jahre war die Eichenauerin, als sie sich zu einem Kurs in japanischer Blumensteckkunst anmeldete. „Ich wusste zwar nicht, was Ikebana ist, aber Blumen mochte ich“, erzählt die Bürokauffrau, die schon als Kind im Garten mit Blümchen und Gräsern bastelte. Der Kurs, dem weitere folgen, machte Spaß. Doch wegen Beruf und Geburt der zwei Kinder hörte sie wieder auf. Über das Töpfern von Ikebana-Vasen kam sie zurück. Obwohl Neuling, fertigte Angelika Eisinger in einem Kurs „in Rekordzeit“ drei kunstvolle Ikebana-Vasen an und begann sich intensiv mit der Kunst zu beschäftigen. 1993 stellte sie sich Angelika Eisinger den ersten Prüfungen. Das 13. Diplom hat sie inzwischen abgelegt und vor dem 14. zur Professorin 1. Grades steht sie jetzt. Seit 1998 gibt sie unzählige Kurse im Brucker Forum, in Volkshochschulen, und hält Seminare. Denn Ikebana, sagt sie, ist „wie Fenster und Türen im Kopf öffnen“. Es öffne die Wahrnehmung zur Natur, sei Meditation und ein Tor zu einer anderen Kultur. Für die „über 60-Jährigen“ ist sie auch ein Tor zu einer weiteren Kunst. Im Jahr 2000 entdeckt Angelika Eisinger „Sumi e“, die japanische Tuschemalerei. „Mit ihr“, lacht sie, „überwintere ich.“
ELISABETH LEONHARD
DIE HEIMAT-FOTOGRAFIN
„So schee is bei uns“ – Das ist nicht nur der Titel ihres Bildbandes. Das empfindet Elisabeth Leonhard aus tiefster Seele. Auf 104 Seiten, die am 21. September in der Stadtbücherei in der Aumühle mit Musik und Diavortrag vorgestellt werden (20 Uhr – Karten im Vorverkauf 08414 3630910), ist das auch zu sehen. Alle vier Jahreszeiten hat die Naturfotografin hier abgebildet, begleitet von Gedichten und Gstanzl aus dem Landkreis. Seit ihrer Kindheit ist die gebürtige Schöngeisingerin, die seit 27 Jahren in Emmering lebt, mit ihrer Kamera in der Heimat unterwegs. Vorwiegend in der Natur und am liebsten rund um den Fernsehturm in Schöngeising: „Im Zellhof ist mein Vater aufgewachsen“, erzählt die gelernte Drogistin. Ihre wunderschönen Aufnahmen wurden bereits mehrfach auf den Naturfototagen im Veranstaltungsforum Fürstenfeld prämiert. Weil es ihrer und anderer so viele gab, überredete sie eine der beiden Töchter, einen Bildband zu machen. Im Jahr ihres 60. Lebensjahres wurde er jetzt fertig. Für Elisabeth Leonhard, die beim Offenen Singen singt und zudem Bilder malt, lebt die Volksweisheit: „Eine Heimat hat der Mensch nur dort, wo er mit der Landschaft geistig und seelisch verwächst.“
MARTIN HAASE
DER SKAT-KLOPPER
In der Schummerstunde kamen sie zusammen. Wenn in Pommern das Tageslicht zu dunkel wurde, um die Nadeln des Vaters und des Großvaters am Schneidertisch zu beleuchten, es aber noch zu hell war, um die Lampen zu entzünden, kamen der Pott Kaffee und die Karten auf und die Familie an den Tisch und dann wurde Skat gespielt. Jeden Tag. Wenn sich Martin Haase an diese gesellige Zeit erinnert, leuchten seine Augen und dann wird auch deutlich, warum der Maisacher mit seinen 84 Jahren immer noch das Spiel liebt. Es ist ein Stück Heimat und obendrein ein spannendes Spiel, bei dem es um Geschicklichkeit, Logik und Konzentration geht. Seit seinem sechsten Lebensjahr spielt Martin Haase Skat. Zu Hause, in der Schule, als Schaufensterdekorateur und später als Werbeassistent und noch später als Werkschutzfachkraft. Im 1. Skatclub Gröbenzell „Die Asquetscher“ ist der lustige Senior seit 44 Jahren Vorsitzender und hat an so mancher Bayerischen und Deutschen Meisterschaft teilgenommen. Wie im Übrigen auch seine Frau Waltraud, mit der er seit 60 Jahren verheiratet ist und die seine Hobbys, zu denen Sport und Bergwandern zählen, teilt. Gespielt wird im Verein jeden Montag im Freizeitheim Gröbenzell. Weil „40 Jahre Spuren hinterlassen“, sucht Martin Haase jetzt dringend Spieler-Nachwuchs (Telefon 08141 94758).
WILHELM GLEIXNER
DER HELFER
Psycho Soziale Notfall Versorgung: „Das ist Erste Hilfe für die Seele“, erklärt Wilhelm Gleixner. Nach einem tragischen Ereignis befinden sich Angehörige sowie leicht- oder unverletzte Personen in einem psychischen Ausnahmezustand. In solchen Situationen versucht der 65-Jährige zu helfen. Er ist da, vermittelt Ruhe und Orientierung. 20 Jahre lang war der ITler bei der Wasserwacht Fürstenfeldbruck, hat in ganz Oberbayern Leichen geborgen. „Und es hat mich schon immer gestört, dass sich keiner um die Angehörigen kümmerte.“ So war es für ihn keine Frage, als das BRK eine Leitung für den anfänglich von Seelsorgern betriebenen Fachdienst suchte. Fast zehn Jahre ist das jetzt her. 15 ausgebildete Helfer, darunter auch psychosoziale Fachleute, sowie zehn Hospitanten stehen dem Wilhelm Gleixner momentan zur Seite. Gerne dürften es mehr sein, denn ausgerückt wird ehrenamtlich zu jeder Tages- und Nachtzeit, auch für Rettungskräfte nach einem belastenden Einsatz. Es ist eine große Herausforderung, sich den schweren Situationen zu stellen. Menschen Halt zu geben sei dennoch eine sehr schöne Aufgabe. Und der Dank der schönste Lohn. „Dann weiß ich, ich hab meinen Job richtig gemacht.“ Informationen unter 08141 400410 (BRK): Spendenkonto DE80 7005 3070 0008 0801 52