Aufgeräumt

Aufgeräumt

Ihr Schreibtisch ist wie leergefegt: Andrea Schweitzer (48), ist ja auch gerade erst aus ihrem Urlaub zurückgekehrt. In Mexiko war die leidenschaftliche Globetrotterin („da bekommt man seinen Kopf frei“). Seit drei Jahren übt sie das Ehrenamt als Teilzeit-Bürgermeisterin des 1500-Seelen-Ortes Landsberied aus. Zu tun gibt es trotz der überschaubaren Größe genug: Auf 30 Stunden in der Woche kommt die fröhliche Original-Landsberiederin problemlos. Und „nebenbei“ hat sie ja auch noch eine Familie mit Mann und zwei Söhnen.

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Riesengroß prangt das Wappen des Ortes an der Wand. Seine Bedeutung ist auch recht komplex: Der silber-rot-geschachte Pfahl deutet auf die frühere Verbindung zum Kloster Fürstenfeld; der Pfahl ist ein Symbol für die vorbeiführende Römerstraße Salzburg – Augsburg; der Flügel und die drei Rosen weisen auf die Verbindung zur Benediktinerabtei Weihenstephan und die Feldfarben Blau und Silber auf die Wittelsbacher und Bayern.

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Vier Luftbildaufnahmen umkreisen den Schreibtisch. Eine, vermutlich vom Ende der 60er-Jahre, ist schon so verblasst, dass kaum etwas zu erkennen ist. Schon längst wollte Andrea Schweitzer die Bilder durch ihre eigenen Schwarzweiß-Aufnahmen von Landsberied ersetzen. „Nur hatte ich noch keine Zeit zum Bearbeiten“, bedauert sie.

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Ein Herz aus Stein liegt neben dem Bildschirm. Ein „Aventurin“, dem Optimismus nachgesagt wird. Der war nicht der Grund, weshalb Andrea Schweitzer ihn von einer Rätin der Bürgerstiftung geschenkt bekam. „Er soll mich an meine Zeit in der Geschäftsstelle erinnern“, erzählt die Bürgermeisterin, die dort zehn Jahre lang beschäftigt war.

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Die auffällige Kreuz-Ikone gleich neben der Tür ist vom Vorgänger Korbinian Hillmeier: Ein Geschenk des früheren Pfarrers zur Einweihung der Gemeindekanzlei vor 20 Jahren. Leider ist das „Kreuz von San Damiano“ oder „Franziskuskreuz“ kein Original. Das hängt in der Basilica di Santa Chiara in Assisi.

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Ein winziges Ortsschild von Landsberied? Andrea Schweitzer lacht. Das erhielt sie nach der Bürgermeisterwahl von einer Freundin der gleichen politischen Gruppierung. Auch das steht am Bildschirm. Damit sie immer weiß, wo sie ist? „Oh nein“, versichert die Bürgermeisterin. „Weil es süß aussieht. Mein Gedächtnis funktioniert jedenfalls noch sehr gut!“

Keine Panik!

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Retten, was zu retten ist

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