Sprizz-ig durch den Sommer
Wenn Andreas Hofner hinter der Bar steht, ist er Feuer und Flamme. Dann gießt er mit lockerem, aber kontrolliertem Handgelenk aus diesem und jenem Flascherl etwas ins Glas, verrührt oder schüttelt und gießt das Ganze noch einmal behutsam auf. Und mit viel Liebe zum Detail dekoriert er schließlich seinen Trank – passend zum Inhalt, „damit der Gast auch weiß, was drin ist“, sagt er über das ganze Gesicht strahlend. Der 28-Jährige aus Fürstenfeldbruck mixt eben nicht nur mal so Drinks. Mit ganzer Leidenschaft ist er bei seiner Arbeit. Besonders wichtig ist ihm, dass sich der Gast mit allen Sinnen an den Abend erinnert. Dank Optik, Geschmack, Geruch und durch außergewöhnliche Gläser sogar mit dem Tastsinn. Und wer möchte, dem erzählt Andreas Hofner sogar die Geschichten rund um die Entstehung der Getränke. Speziell für die GUSTL-Leser hat der junge Barchef jetzt vier Sprizz-Varianten kreiert, die ohne großen Materialaufwand zu Hause leicht nachzumachen sind. „Perfekt für einen unvergesslichen Sommerabend.“
RHABARBER-SIRUP
300 g Zucker, 300 ml warmes Wasser, 1 Stange Rhabarber
Von dem Rhabarber einen kleinen Längsstreifen abschneiden, den Rest in kleine Stücke teilen. Zucker in dem warmen Wasser auflösen. Die Rhabarberstücke hinzufügen und alles pürieren. Etwa 10 bis 15 Minuten ziehen lassen. Durch ein Sieb streichen und zusammen mit dem Streifen in eine Flasche füllen. Der Sirup hält sich im Kühlschrank mindestens zwei Wochen lang.
ZITRONEN-SIRUP
250 g Zucker, 250 ml Wasser, 3 Zitronen
Zucker und Wasser so lange aufkochen, bis die Flüssigkeit zäh wird. Vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen, und noch im warmen Zustand die mit einem Sparschäler abgeschälten Zitronenschalen hinzufügen. So lange in dem Zuckerwasser ziehen lassen, bis die Schalen durchsichtig werden (etwa 15 Minuten). Die Schalen entfernen und den Sirup in eine Flasche stellen. Hin und wieder abschmecken, damit der Sirup nicht zu bitter wird.
ZITRONENGRAS-SIRUP
250 g Zucker, 250 ml Wasser, 3 Zitronengrasstangen
Das Zitronengras mit einem Messerknauf anschlagen, so dass die Fasern aufbrechen. Zucker und Wasser so lange kochen, bis die Flüssigkeit eindickt. In eine Flasche füllen und die Stangen hinzufügen. Je nach gewünschter Intensität mehrere Stunden oder über Nacht ziehen lassen.
ERDBEERMARK
500 g Erdbeeren pürieren, durch ein Sieb streichen und kalt stellen.
FLOTTE BARBIE
Erdbeer-Rhabarber-Sprizz
5 cl Erdbeermark
5 cl Rhabarber-Sirup
4 cl frisch gepressten Zitronensaft
3 cl Zitronen-Limonade
Crushed Ice
Prosecco
Alle Zutaten nacheinander in ein hohes Glas geben. Nach Wunsch mit Prosecco auffüllen.
GUSTL-Tipp: Übriggebliebenes Erdbeermark portionsweise in einer Eiswürfelform einfrieren.
SÜSSE LENI
Zitronen-Sprizz
4 cl Zitronengras-Sirup
3 cl Zitronensaft
Tonic-Wasser
Eiswürfel
Zitronensaft, Sirup und etwas Eis in einem Glas vermischen. Mit dem Tonic-Wasser auffüllen.
GUSTL-Tipp: Für die alkoholische Variante 4 cl lieblichen Weißwein (zum Beispiel einen Jungen Muskateller) hinzufügen.
LA PASIÓN
Maracuja-Sprizz
3 frische Maracujas
3 cl Holundersirup (ersatzweise Zitronensirup)
2 cl Zitronensaft
3 cl Zitronenlimonade
Eiswürfel
Prosecco
Die Maracujas halbieren und das herausgelöste Fruchtfleisch in ein Glas füllen. Sirup und Zitronensaft hinzufügen und mit dem Eis verrühren. Mit Prosecco aufgießen.
GUSTL-Tipp: Wer die Kerne in dem Drink nicht mag, kann das Fruchtfleisch der Maracujas durch ein Sieb streichen.
ROSAMUNDE
Grapefruit-Minz-Sprizz
1 Handvoll Minze
½ rosa Grapefruit
3 cl Zuckersirup (250 g Zucker und 250 ml Wasser sämig kochen lassen)
2 cl Zitronensaft
4 cl Zitronenlimonade
Eiswürfel
Prosecco zum Auffüllen
Die Minze kurz anschlagen. Möglichst sofort mit den flüssigen Zutaten auffüllen und alles miteinander verrühren. Nach Wunsch mit Prosecco auffüllen.
GUSTL-Tipp: Die Gläser vor dem Servieren mit der Schale einer Zitrone im oberen Drittel einreiben, dann duftet auch herrlich nach der Frucht.
Andreas Hofner (28), geboren in Fürstenfeldbruck und aufgewachsen in Eichenau, lernte nach seiner Mittleren Reife Automobilkaufmann. Während seines anschließenden Besuchs der Berufsoberschule, auf der er in Fürstenfeldbruck sein Abitur machte, jobbte der Schlagzeuger einer Metal Band als Küchenhilfe in einem Lokal in Puchheim-Ort. Dort wurde ihm nach dem Schulabschluss der Posten des stellvertretenden Restaurantleiters angeboten. Infiziert von der Gastronomie im Allgemeinen und dem Barbetrieb im Besonderen, arbeitete Andreas Hofner in der Folge im Vier-Jahreszeiten Hotel in Starnberg, im Unterhaus Fürstenfeldbruck und als Barleitung in einem Fünf-Sterne-Hotel in Saalbach-Hinterglemm. Sein ganzes Wissen über Drinks und die Vielzahl der Spirituosen sowie sein Geschick hat er sich im intensiven Selbststudium beigebracht und dabei so perfektioniert, dass er es mehrmals ins Finale von nationalen und internationalen Wettbewerben schaffte. Derzeit arbeitet Andreas Hofner in einem Lokal in Eichenau. Sein großes Ziel: „Irgendwann einmal eine eigene Bar.“